Lizenzvermittlung

L

Lucky

Guest
Über Privaterfinder wurde ja in diesem Forum schon viel hergezogen.
Aber was, wenn man mal einen hat, der eine wirlich gute, vermarktbare Idee hat, und der nun innerhalb des Prioritätsjahrs einen Lizenznehmer finden will? In Frage käme im Fall der Erfindung eine Vielzahl mittelgroßer bis großer Unternehmen, zu denen jedoch keine Kontakte bestehen.
Hat da jemand Erfahrung?
Wie geht man Unternehmen mit sowas an?

Ich bedanke mich für jeden Tip.
 
G

grond

Guest
Lucky schrieb:
Über Privaterfinder wurde ja in diesem Forum schon viel hergezogen.
Aber was, wenn man mal einen hat, der eine wirlich gute, vermarktbare Idee hat, und der nun innerhalb des Prioritätsjahrs einen Lizenznehmer finden will? In Frage käme im Fall der Erfindung eine Vielzahl mittelgroßer bis großer Unternehmen, zu denen jedoch keine Kontakte bestehen.
Hat da jemand Erfahrung?
Wie geht man Unternehmen mit sowas an?
Ich habe schon eine ganze Menge Einzelerfinder mit guten Ideen gesehen. Von daher würde ich auch nicht über diese in ihrer Eigenschaft als Erfinder lästern, eventuell mich aber über sie als Mandanten beklagen...

Es geht also letztendlich um Verwertung? Vielleicht sollte man über die Entgegenhaltungen in einem Recherchenbericht oder über eigene Recherche Firmen identifizieren, die ähnliches machen. Wenn die Patentschrift von einem PA ausgearbeitet wurde, ließe sie sich meines Erachtens am ehesten über den Kontakt zu einer Patentabteilung verkaufen, wenn sie in deren Portfolio passt. An Entwickler wird man niemals herankommen und schon gar nicht an jene, die die Entscheidungen bei der Entwicklung fällen.

Ich bin selbst in meinem Vorleben als Entwickler Urheber von rund einem halben Dutzend Patenten gewesen und die Ideen wurden gewöhnlich nur dann von meinem Entwicklungsleiter für das Projekt akzeptiert, wenn er sich als Miterfinder reinschreiben durfte. Ansonsten war jede noch so gute Idee nutzlos. Die Entscheidungsträger weiter oben waren sowieso unerreichbar. Wie sollte dann ein Außenstehender Einfluss auf den Entwicklungsprozess nehmen können, "nur" weil er eine gute Idee hat?

Vielleicht ist das bei kleinen bis mittelgroßen Unternehmen anders. Da könnte man ja tatsächlich einen kurzen, aussagekräftigen Brief an den Geschäftsführer richten und hoffen.

Ansonsten gibt es ja noch Verwertungsgesellschaften, die an einer guten Erfindung interessiert sein könnten.

Letztendlich ist es aber eine Frage des Glaubens, ob man überhaupt Prüfungsantrag stellt, und erst recht, ob man gar im Priojahr noch internationale Nachanmeldungen tätigt...
 
L

Lucky

Guest
Hallo grond,

erstmal vielen Dank.

Es war sicher nicht meine Absicht, über Privaterfinder herzuziehen, ich habe nur angemerkt dass dies in diesem Forum schon geschehen ist.

Ich darf die Erfindung hier natürlich nicht offenbaren, aber ich würde mal sagen sie hat den Charakter der wiederverschließbaren Taschentücher. Äußerst simpel - äußerst billig - aber löst doch ein Problem, das viele Leute täglich haben. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass sie vermarktbar ist. Entwicklungsabteilung bräuchte man ganz sicher keine mehr, nur eben ein Unternehmen, dessen Chef oder wer auch immer davon überzeugt ist, dass man mit dieser Erfindung Geld verdienen kann.
 
K

Kand.

Guest
Dann könnte eine effektive Strategie darin bestehen, mehrere Unternehmen, die ein Interesse an einem guten Umsatz in dem betreffenden Warensektor haben, anzuschreiben und Ihnen jeweils - unter Hinweis, daß dieses Angebot auch den Mitbewerbern zugeschickt wurde - eine exklusive Lizenz anzubieten.

Wenn die Erfindung gut ist, dann sollte sich zumindest ein Unternhmen finden lassen, das eine Lizenzierung des Patents bzw. der Patentanmeldung erwägen würde. Bei mehreren Interessenten hätte man dann eine gute Verhandlungsposition bzw. könnte auch über nicht-exklusive Lizenzen nachdenken.

Viel Erfolg!
 
G

GAST_DELETE

Guest
Lucky schrieb:
Ich darf die Erfindung hier natürlich nicht offenbaren, aber ich würde mal sagen sie hat den Charakter der wiederverschließbaren Taschentücher.
Klingt sehr geheimnisvoll :)

Ich denke, dass die angeschriebenen Firmen genau wissen möchten, worauf sie eine Lizenz erwerben sollen.

Du kannst ja schon mal die Anmeldung sichern, zur Not tut's auch ein preiswertes Gebrauchsmuster.
 
S

Softie

Guest
Gast schrieb:
Du kannst ja schon mal die Anmeldung sichern, zur Not tut's auch ein preiswertes Gebrauchsmuster.
Was ist daran preiswert? Das teuerste an der ganzen Sache ist doch eh die Ausarbeitung der Anmeldung, und da nehmen sich Patent uind Gebrauchsmuster nix...
 
G

GAST_DELETE

Guest
Um nochmal zur ursprünglichen Frage zurückzukommen: das einfachste wäre natürlich, zu einer professionellen Patentverwertungsstelle zu gehen Eine Liste findet sich beispielsweise unter

http://www.patent-net.de/patentverwertung/

wichtig ist aber jedenfalls, die idee vorher anzumelden. Wenn ihm die Ausarbeitung durch einen PA zu teuer ist, kann Dein Erfinder ja auch selbst ein Gebruachsmuster formulieren. Ohne, dass der Gegenstand irgendwie schriftlich fixiert ist, wird keiner mit dem Erfinder einen Vertrag machen.
 
K

Kand.

Guest
Von Erfindern selbst angefertigte Gebrauchsmusterschriften sind zwar immer wieder lustig zu lesen, schaden dem Erfinder in aller Regel jedoch mehr, als sie ihm helfen.

Wenn er wirksamen Schutz für eine gute Idee habe will, dann sollte er auch etwas Geld in die Hand nehmen und die Anmeldung von einem Patentanwalt seines Vertrauens (der das genze dann ggfs. seinem Kandidaten weitergibt :) ausarbeiten lassen. Dies hat jedenfalls bei einer guten und vermarktbaren Idee - um die es hier anscheinend geht - jedenfalls noch keinem Erfinder geschadet.

Mit einer aussagekräftigen Schutzschrift erhöhen sich im übrigen die Vermarktungschancen erheblich.
 
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