Praxis Homeoffice als angestellter Patentanwalt/Partner einer Kanzlei

matsci

Schreiber
Hallo zusammen,

wie ist denn die Arbeitsweise in der Regel in den Patentanwaltskanzleien:
Wird die ganze Zeit in der Kanzlei gearbeitet oder gibt es die Möglichkeit als Partner bzw. angestellter Patentanwalt auch einen Teil der Arbeit im Homeoffice zu erledigen?
 

Alex:jura

*** KT-HERO ***
Es kommt darauf an :eek:)

Bei uns ist Homeoffice der Standard. Es gibt Kanzleien, da gibt es kein Homeoffice. Der Senior / die Geschäftsführung möchte, dass immer alle da sind.

Je nach Persönlichkeit möchte das der Eine oder Andere kein Homeoffice machen. Der/Die möchte nur im Büro arbeiten, da die Arbeit nach dem Feierabend in der Kanzlei bleiben soll. Kann ich auch gut nachvollziehen.

Homeoffice ist Segen UND Fluch! Es gibt in einigen Meter Entfernung immer Arbeit. Eine Trennung ist nicht oder nur schwer möglich. Das muss man wollen und vor allem können.

LG
Alex
 

pa-tent

*** KT-HERO ***
Hier mal eine etwas humoristisch angehauchte Sichtweise bzw. These:
Nahezu jeder PA (ob selbstständig oder angestellt, ob Gesellschafter oder
in den Geschäftsräumen der Gesellschafter Geduldeter) arbeitet AUCH am Schreibtisch
daheim.

Jetzt bleibt nur noch zu klären, wieviel derjenige in der Kanzlei arbeitet. ;-)

Die Antwort auf die anfangs gestellte Frage hängt natürlich auch stark
vom jeweiligen Mandantenkontakt (Ausmaß und "Responsiveness"-
Erwartungshaltung) ab.

Ein 100%-Kollegenarbeiter kann komplett im Home-Office-Betrieb arbeiten.
Bei angestellten PAs steht häufig schon eine Kanzleianwesenheitszeit
im Arbeitsvertrag.
 

arcd007

*** KT-HERO ***
Hi allerseits,

hier mal meine Sichtweise der Dinge:
Als Partner wird man sowohl zu Hause als auch im Büro arbeiten. Das läßt sich meines Erachtens kaum vermeiden. Außerdem ist man ja als Partner auch für seine Angestellten ein Vorbild bzw. muß für einen reibungslosen Betrieb sorgen. Schließlich mögen es die anderen Partner nicht so gerne, wenn sich einer ins HomeOffice verabschiedet und den Kollegen die Anrufe von Mandaten im Büro überläßt...zwar gibts auch ne Rufweiterleitung, aber Kindergeschrei im Hintergrund kommt nicht so gut, wenn man Mandantengespräche führt ;)

Letztendlich ist das hier der jeweiligen Kanzlei überlassen, wie sie das handhabt. Rein geldlich gesehen spielt es für den jeweiligen Partner keine Rolle, da die überwiegende Anzahl der Kanzleien das Gehalt/den Gewinnanteil zu einem großen Teil am getätigen Umsatz festmacht...wo dieser stattfindet ist egal. Ich habe auch schon erlebt, daß z.B. ein Partner durchaus auch nur eine 4 Tage Woche gemacht hat, weil er gerade Vater geworden ist und einen Tag zu Hause sein wollte.

Als angestellter PA hat man seine Wochenstundenzahl und da wirds schon schwieriger mit der Heimarbeit. Schließlich will der Partner einen Ansprechpartner, wenn er eine Akte weitergibt und nicht umständlich via E-Mail und Telefon erst mal den Heimbüroarbeiter kontaktieren. Letztendlich wird man hier umso mehr Freiheiten in dieser Hinsicht bekommen, je mehr Umsatz man macht und/oder man sich trotzdem kostenlos für die Kanzlei engagiert.

Als Kollegenarbeiter/Freiberufler habe ich schon mitbekommen, daß es problemlos möglich ist, ganz oder zumindest zum überwiegenden Teil von zu Hause aus zu arbeiten. Ganz klar, wer nach "höheren" Sphären strebt, sollte sich in die Kanzlei einbringen, also dort sehen lassen, sonst wird das i.d.R. nix.

Persönlich denke ich, daß man Arbeit und zu Hause soweit wie möglich trennen sollte, wobei es bei unserem BEruf natürlich verkommt, daß man ganze Wochenenden und/oder abends von zu Hause arbeitet...

Ciao

arcd007
 

grond

*** KT-HERO ***
Ich sehe es auch ungefähr so. Anteil Heimarbeit:

Kollegenarbeiter > Partner > Freier Mitarbeiter > Angestellter

Wobei "Kollegenarbeiter" 100% und "Angestellter" 0% erreichen. "Freier Mitarbeiter" hängt ein wenig davon ab, wie dringend er in der Kanzlei zum Partner aufsteigen will, denn rein theoretisch hat er keinerlei Anwesenheitsverpflichtung, muss sich aber andienen. Außerdem besteht immer der Verdacht, dass er seinen Schlendrian (so wird Heimarbeit oft von den Bürositzern wahrgenommen) als Partner gar noch ausweitet. Die Partner können sich schon am ehesten feste Tage im heimischen Büro gönnen, aber auch das hängt stark von der Kanzleikultur ab. Es soll auch Kanzleien geben, die ihren eigenen Partnern Anwesenheit an sechs Wochentagen vorschreiben.
 
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