freiberuflicher Patentrechercheur

[Birgit]

Guten Abend,

in letzter Zeit habe ich vermehrt Internetseiten von freiberuflichen Patentrechercheuren gesehen. Welche Zukunftsaussichten haben solche Unternehmen? Wer bucht diese Rechercheure? Kleine Kanzleien? Kleinere Unternehmen?

Hat jemand hier Erfahrungen damit?

Gruß,
Birgit

 

[Das gelbe U]

Da hängt es mal mit dem Erfolg ausnahmsweise davon ab, ob gute Arbeit geleistet wird. Auftraggeber sind Kanzleien jeder Größe und Industrieunternehmen. Gute technische Kenntnisse sind Grundvoraussetzung, mindestens FH-Abschluss. Dazu kommen 1-2 Jahre Erfahrung im Patentwesen - idealerweise in einer Kanzlei, die viel Verletzung und Nichtigkeit bearbeitet oder bei einer entsprechenden Industriestelle. Ohne diese Erfahrung würde ich es nicht versuchen.

BTW: Die Adressen von guten, schnellen, preiswerten Rechercheuren werden in der Branche mit Gold aufgewogen. Aber auch hier gilt: Das Angebot weitet sich aus, die rosigen Zeiten der letzten Jahre, als die Ämter überlastet waren und freie Rechercheure ausgebucht waren, neigen sich dem Ende entgegen.

 

[MPS]

Als Dauerlösung ist Patentrechercheur als freier Beruf m.E. nicht vielversprechend. Ich sehe, dass grosse Mandanten erheblichen Druck ausüben, Recherchen nach Indien zu verlagern. Wer dem widerstehen will (firmenintern oder extern), hat die Beweislast, dass das von der Qualität her nicht zu verantworten ist. Da Qualität im Gegensatz zum Preis nur schwer messbar ist, werden tendenziell für Profis nur die wirklich wichtigen Fälle übrigebleiben.
(Es mag im übrigen tatsächlich gute indische Rechercheure geben; ich weiss nur, dass die, die von denen ich Arbeitsproben gesehen habe, nur Dokumente in englischer Sprache finden, aber das ändert sich vielleicht eines Tages mal).