???Primzi schrieb:Die Arbeitsweise geht ungefähr so:
Du hast dein Prototyp, und macht eine Recherche nach dem SdT ...
Da musst Du genauer erläutern, was Du mit "seriös" meinst.EK schrieb:Das ist doch gerade der Knackpunkt bei einer FTO-Recherche. Die ist seriös nämlich überhaupt nicht durchführbar.
Andere Meinungen & Kommentare dazu???
Also ich hatte schon mindestens ein FTO-Gutachten, bei dem der Stand der Technik, und zwar der freie Stand der Technik (Veröffentlichung vor > 20 Jahren) von größter Bedeutung war.Bei FTO interessiert doch der "Stand der Technik" überhaupt nicht!
Wenn man diesen Ansatz verfolgt, ist das völlig richtig. PRIMZI meinte jedoch nicht den "freien" Stand der Technik.PAPA schrieb:Also ich hatte schon mindestens ein FTO-Gutachten, bei dem der Stand der Technik, und zwar der freie Stand der Technik (Veröffentlichung vor > 20 Jahren) von größter Bedeutung war.Bei FTO interessiert doch der "Stand der Technik" überhaupt nicht!
Die "Seriosität" bestimmt sich danach, wie man Mandanten so eine Dienstleistung verkauft. Mir ist klar, daß FTO seit einiger Zeit verstärkt in Mode ist (genauso wie "monetäre Patentbewertung"; wobei das noch eine ganz andere Kategorie ist und - zumindest nach meinen Erfahrungen - oftmals an Scharlatanerie grenzt).union schrieb:Da musst Du genauer erläutern, was Du mit "seriös" meinst.EK schrieb:Das ist doch gerade der Knackpunkt bei einer FTO-Recherche. Die ist seriös nämlich überhaupt nicht durchführbar.
Andere Meinungen & Kommentare dazu???
Zum Beispiel könnte das Ergebnis einer seriösen FTO doch sein, dass es Schutzrechte gibt, die verletzt würden, sollte der Prototyp auf den Markt gebracht werden.
Sollten hingegen keine entgegenstehenden Schutzrechte gefunden worden sein, so wäre meiner Meinung nach eine FTO immer noch seriös, wenn sie einen entsprechenden Hinweis auf das Risiko beinhaltet, dass dennoch solche Schutzrechte existieren können. Je nach Aufwand, der für die FTO getrieben wurde, könnte hierzu für weitere Entscheidungen ein prozentuales Risiko geschätzt werden.
Meines Wissens basieren unternehmerische Entscheidungen in den seltensten Fällen auf 100%-iger Sicherheit.EK schrieb:Der Mandant will üblicherweise eine fundierte Basis für seine zumeist nicht unerheblichen Investitionsentscheidungen und kann bei erfolgloser Recherche mit dem anwaltlichen Hinweis auf das "Restrisiko" überhaupt nichts anfangen.
Es gibt halt solche und solche Mandanten. Und das gilt wohl auch für Anwälte. So möchte ich mit Friedrich II. schließen: "... den hierunion schrieb:Meines Wissens basieren unternehmerische Entscheidungen in den seltensten Fällen auf 100%-iger Sicherheit.EK schrieb:Der Mandant will üblicherweise eine fundierte Basis für seine zumeist nicht unerheblichen Investitionsentscheidungen und kann bei erfolgloser Recherche mit dem anwaltlichen Hinweis auf das "Restrisiko" überhaupt nichts anfangen.
Die Mandanten sollten generell somit sehr wohl was mit Wahrscheinlichkeiten, Chancen und Risiken anfangen können, auch bzw. gerade bei erheblichen Investitionen.
Und auch wenn ein Hinweis auf ein Restrisiko beim Mandanten auf Unverständnis stößt, so hat man damit aber eben gerade nicht etwas Unseriöses geliefert. Die Gründe für das Weiterbestehen eines Restrisiko lassen sich doch bei Bedarf jedem Nichtpatentfachmann schnell erklären.
Das ist genau das, was ich meine. Man KANN eine vollständige FTO-Recherche gar nicht durchführen. Das ist UNMÖGLICH!ppa schrieb:du kannst doch gar nicht ausschliessen, dass der prototyp wegen irgendeinem aspekt irgendein schutzrecht verleztt.
vielleicht nicht wegen der von dir betrachteten neuen gelenkaufhängung, sondern wegen der Datenübertragung, herstellung seiner wand, material, und und und
das kannst du gar nicht ausschliessen.
Jetzt zitier' ich mich mal selbst, dann habe ich die 100 voll ...EK schrieb:
Aber ist Dir noch nie aufgefallen, dass diese Aussage nicht nur für FTO Recherchen, sondern für fast alles gilt, was Du als Patentanwalt lieferst?EK schrieb:Das ist genau das, was ich meine. Man KANN eine vollständige FTO-Recherche gar nicht durchführen. Das ist UNMÖGLICH!
natürlich gibt es in diesem sinne nie absolute aussagen.union schrieb:Aber ist Dir noch nie aufgefallen, dass diese Aussage nicht nur für FTO Recherchen, sondern für fast alles gilt, was Du als Patentanwalt lieferst?EK schrieb:Das ist genau das, was ich meine. Man KANN eine vollständige FTO-Recherche gar nicht durchführen. Das ist UNMÖGLICH!
Oder bist Du tatsächlich der Meinung, Du könntest abschließend beurteilen, ob etwas neu ist? oder gar erfinderisch? Oder klar, einheitlich, ursprünglich offenbart? Auch da gibt's immer ein Restrisiko.
Der einzige Unterschied ist, dass es bei einer FTO Analyse potentiell einen sehr viel höheren und auch noch bemessbaren Schaden gibt.
"Vollständige" Arbeiten gibt's jedenfall meiner Meinung nach in der Juristerei nie. Aber diese Tatsache alleine macht eine Arbeit nicht unseriös, sofern dem Mandanten nichts anderes vorgegaukelt wird.