Hallo C42,
ich habe vor zwei Jahren mal ein Seminar mit Rosenich besucht, C-Teil. Mir persönlich hat das Seminar geholfen in dem Sinne, dass ich danach ohne schlechtes Gewissen auf die Benutzung von Matrix-Methoden o.ä. verzichtet habe. Der Vortragsstil war etwas konfus, d.h. ich habe während des Seminars nicht ganz verstanden, wie die RosenichMethode im Detail funktioniert. Soweit ich mich erinnere, bezieht sich das "fokussieren" der vorgestellten Methode darauf, sich auf die zu erreichenden Punkte, d. h. das Schreiben der Antwort, zu fokussieren. Im Gegensatz dazu verwendet man bei der Matrix-Methode und ihren Abwandlungen einen Grossteil der Bearbeitungszeit in der Prüfung mit der Erstellung der Matrix ohne die Punkte (d. h. die Antwort) auf Papier zu bringen. Man läuft dann Gefahr, eine Supermatrix vor sich liegen zu haben, aber aus Zeitmangel die Angriffe schlampig bzw. gar nicht mehr zu formulieren. Lässt man das Matrixerstellen sein und arbeitet mehr mit gesundem Menschenverstand, kommt man in kürzerer Zeit zum gleichen Ergebnis.
Ich habe dann folgende, vermutlich von Rosenich beeinflusste, Methode verwendet:
Erst Rechtsfragen beantworten.
Danach neuheitschädliche Dokumente suchen und Neuheitsangriffe formulieren (sind ja meist nur ein oder zwei).
Danach nächsten Stand der Technik suchen (gleiche Aufgabe) und mit Hilfe von dem Dokument, in dem das fehlende Merkmal für das gleiche Problem offenbart wird, ET-Angriff formulieren (vorgefertigtes Argumentationgerüst benutzen). Für alle Ansprüche durchackern (Abhängigkeiten beachten, jedesmal nächsten Stand der Technik überprüfen).
Auf diese Weise sammelt man Punkte unterwegs und kommt nicht in die Situation, nach 4 Stunden noch nichts Zählbares zu Papier gebracht zu haben, was mich persönlich nervös machen würde.
Für D bezieht sich die Methode vermutlich auf DII und zielt (ebenso vermutlich) darauf ab, Ergebnisse zu Papier zu bringen, sobald man sie erkannt hat. Ist aber Spekulation, da es in dem von mir besuchten Seminar nur um C ging.