entnommener Jung-Partner Gewinn vs. 40%-'Freiberufler'

biologe

Vielschreiber
In vielen Kanzleien erfolgt der Einstieg als Partner über ein Lock-Step System.

Beispielsweise könnten die alten Equity-Partner jeweils hundert Punkte haben - und der Jung-Partner steigt mit 50 Punkten als Partner ein und wächst pro Jahr um einen bestimmten Wert (5 bis 15 Punkte ), wenn er sich nicht anderweitig einkauft.

In den ersten Jahren als Partner könnte es daher gegenüber dem freiberuflichen/scheinselbständigen oder angestellten Dasein zu einer Gehaltseinbuße kommen, wenn die 50 Punkte - umgerechnet als zu entnehmender Gewinn - weniger Geld bedeuten, als die 30% bis 40% gemäß der bisher gestellten Rechnungen.

Erfahrungen?
 

grond

*** KT-HERO ***
Sollst Du Partner einer Kanzlei werden, die Dir aber keine wirtschaftlichen Eckdaten nennen will? Das fände ich etwas merkwürdig.

Kannst denen ja ein bestimmtes Mindesteinkommen als Vertragsbedingung vorschlagen und gucken, ob sie milde lächeln oder bestürzt reagieren... :)
 

biologe

Vielschreiber
Ich wollte mir ein Meinungsbild dessen abholen, was als gerecht oder ungerecht empfunden wird.

Aus anderen Kanzleien weiß ich, dass Neu-Partner mit dieser Regelung im ersten Partnerjahr etwas schlechter stehen können als im Jahr davor.

Meine Frage waren: ist das ok? Ist es unüblich? Wird das kompensiert? Etc.

(Ich hatte es nur etwas dezenter formuliert, um die üblichen emotionalen Reaktionen von: ?die Jungen sind blöd und faul' -- bis: ?die Alten kriegen die Taschen nicht voll', ein wenig zu umgehen - ich bitte sozusagen um ein Stimmungsbild zu dieser Frage)
 

PatFragen

*** KT-HERO ***
Hallo biologe,

du kannst dir ja mal zum Schluß den Thread "Heimkehrer" anschauen. Da hab ich versucht ein bißchen was kaufmännisches zu schreiben ;-).
Als Kurzform, wenn du dich nur über "Gehaltsverzicht" in die Partnerschaft "einkaufst" und du in den ersten Jahren keine "Gehaltseinbuße" hast, dann geht da für mich was mit seltsamen Dingen zu. (Bitte beachte, dass ich den Begriff "Gehalt" jetzt so aufgefasst habe, wie er nach meinem Verständnis wohl gemeint war, nämlich als Geld, das auf deinen Konto eingeht ;-) ). Schließlich kriegst du ja in der Einkaufphase ein Teil deines Gewinnes als Anteile an der Kanzlei "ausgezahlt". Am wahrscheinlichsten, wird den Kollegenarbeitern/Freiberuflern wenig gezahlt ;-).
 

Gonzo

*** KT-HERO ***
biologe schrieb:
Ich wollte mir ein Meinungsbild dessen abholen, was als gerecht oder ungerecht empfunden wird.

Aus anderen Kanzleien weiß ich, dass Neu-Partner mit dieser Regelung im ersten Partnerjahr etwas schlechter stehen können als im Jahr davor.

Meine Frage waren: ist das ok? Ist es unüblich? Wird das kompensiert? Etc.
a) Das ist ok.
b) Unüblich ist es nicht.
c) Kommt darauf an was Du mit kompensiert meinst. Du erhälst die Möglichkeit, Dein eigenes Geschäft aufzubauen was bedeuten kann (wenn es klappt), dass erheblich kompensiert wird. Es kann aber auch bedeuten, dass es nicht klappt und Du nicht kompensiert wirst. Ich würde aber wagen zu prognostizieren, dass die meisten Partner im Laufe ihrer Karriere dann ganz gut "kompensiert" werden.

biologe schrieb:
(Ich hatte es nur etwas dezenter formuliert, um die üblichen emotionalen Reaktionen von: ?die Jungen sind blöd und faul' -- bis: ?die Alten kriegen die Taschen nicht voll', ein wenig zu umgehen - ich bitte sozusagen um ein Stimmungsbild zu dieser Frage)
Ja ist schon recht emotional -´s geht nun mal ums liebe Geld....

G
 

grond

*** KT-HERO ***
biologe schrieb:
Ich wollte mir ein Meinungsbild dessen abholen, was als gerecht oder ungerecht empfunden wird.
Das halte ich für ein wenig erfolgversprechendes Unterfangen, kaum etwas ist subjektiver als Gerechtigkeit.

Eine vollkommen unübliche Regelung scheint es nicht zu sein, vorteilhaft erscheint der halbwegs gesicherte (leistungsunabhängige?) Einkommenszuwachs, wenn man worst-case-Szenarien weglässt, bliebe die Frage, wieviel unter Deinem normalen Einkommen Du denn voraussichtlich landen würdest und wieviel Einkommen Du aus Deinen Lebensumständen heraus auf jeden Fall benötigst. Ich könnte mir ohne konkrete Zahlen jedenfalls keine abschließende Meinung über ein solches Modell bilden. Wichtig ist ja auch die Altersstruktur der vorhandenen Partner. Lauter Faktoren, die die "Gerechtigkeit" einer solchen Regelung stark beeinflussen.
 
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