Einstiegsgehalt eines Patentreferenten

G

GAST_DELETE

Guest
Ich bin bei einem Fachanwalt für gewerblichen Rechtschutz als "Patentreferent" eingestellt, da ihm manchmal der technische Sachverstand fehlt.
So machen die das also. Das ist ja wie im alten Rom!

Mir wurden während eines 3-monatigen Praktikums "zum Kennenlernen" zumindest die Fahrtkosten ersetzt. Danach haben wir ein Gehalt von €26400 vereinbart (Getränke sind frei, Mittagessen muß ich aber selber bezahlen).
Ist das hier alles ernst gemeint oder gehe ich gerade einer groß angelegten Spaßoffensive auf den Leim?
 
W

Wochenendfreihaber

Guest
Plempi schrieb:
Demnach sind das monatlich € 2200; womöglich noch brutto. Geteilt durch 21,6 durchschnittliche Arbeitstage macht das am Tag € 101,85. Bei Annahme von 8 Stunden pro Tag sind das € 12,73 brutto pro Stunde und vor Steuern. Mann Sie müssen die Arbeit dort wirklich mögen oder es sind Ihnen wesentlich bessere Konditionen in den nächsten Jahren zugesichert worden. Wer arbeitet denn freiwillig für ein solches, ich sags mal frei heraus, Putzfrauengehalt?
Natürlich Brutto! Allerdings nur 35 Stunden/Woche bei 30 Tagen Urlaub. Soviele Patentfälle hat der Anwalt nicht.

Klar es ist nicht allzuviel. Aber mir wurde von dem Anwalt kostengünstig eine Wohnung im gleichen Gebäude angeboten. Außerdem habe ich schon zweimal eine vorher nicht vereinbarte Bonuszahlung erhalten.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Wochenendfreihaber schrieb:
Mir wurden während eines 3-monatigen Praktikums "zum Kennenlernen" zumindest die Fahrtkosten ersetzt.
Dies ist bereits eine 3-monatige Ausbeutung!

Wochenendfreihaber schrieb:
Danach haben wir ein Gehalt von €26400 vereinbart (Getränke sind frei, Mittagessen muß ich aber selber bezahlen). Es ist geplant, daß ich nach 10 Jahren ohne "Amtsjahr" die Patentanwaltsprüfung machen kann.
Dies ist ebenfalls Ausbeutung. In einer seriösen (Patentanwalts-)Kanzlei wird ein Patentreferent, der den 10-jähirgen Weg gehen möchte, deutlich besser bezahlt! Erst recht ist in der Industrie ein höheres Gehalt üblich.
 
G

GAST_DELETE

Guest
@Wochenendfreihaber

Welche Fachrichtung haben Sie?

Soviele Patentfälle hat der Anwalt nicht.
Daran wird sich hoffentlich auch nichts ändern. Was macht er denn bei einer Anhörung oder einer mündlichen Verhandlung? Schleppt er da auch seine Patentsklaven mit?
 
K

Kandidatenschwämme

Guest
Gast schrieb:
Ist das hier alles ernst gemeint oder gehe ich gerade einer groß angelegten Spaßoffensive auf den Leim?
So sieht´s aus.
Oder Herr Hundt postet hier mit und möchte auch hier die Löhne drücken, damit er billige indische Patentanwälte importieren kann ;-).

Wochenendfreihaber schrieb:
Danach haben wir ein Gehalt von €26400 vereinbart (Getränke sind frei, Mittagessen muß ich aber selber bezahlen). Es ist geplant, daß ich nach 10 Jahren ohne "Amtsjahr" die Patentanwaltsprüfung machen kann.
Dies ist ebenfalls Ausbeutung. In einer seriösen (Patentanwalts-)Kanzlei wird ein Patentreferent, der den 10-jähirgen Weg gehen möchte, deutlich besser bezahlt! Erst recht ist in der Industrie ein höheres Gehalt üblich.[/quote]In der Industrie ist man i.d.R. an einen Tarifvertrag gebunden.
Lt. Tarifvertrag Chemie, Niedersachsen entspricht das Gehalt von 26400 p.a. / 2200 p.M. einer tariflichen Einstufung von E7 (2211p.M.)
Das sind z.B. Meister mit einem einfachen Arbeitsgebiet, Tätigkeiten beispielsweise KaufmännischeSachbearbeitung, Assistenz-und Sekretariatstätigkeit gehobenen Schwierigkeitsgrades.

Summa summarum:
Mein Unternehmen dürfte so wenig gar nicht zahlen.
 
W

Wochenendfreihaber

Guest
Gast schrieb:
Daran wird sich hoffentlich auch nichts ändern. Was macht er denn bei einer Anhörung oder einer mündlichen Verhandlung? Schleppt er da auch seine Patentsklaven mit?
Die Arroganz ist hier völlig unangebracht.

Als Ökotrophologe ist der Markt nicht sonderlich gut. Aber wenn man das Forum hier studiert, geht es den offiziellen Kandidaten doch auch nicht besser und die Berufsaussichten sind danach mehr als bescheiden.

Ich kann zumindest bei meinem Anwalt bleiben. Der Bedarf ist stark steigend, da er offenbar deutlich günstiger als der ortsansässige Patentanwalt ist. Natürlich begleite ich ihn zu mündlichen Verhandlungen, wenn ich den Fall vorher begleitet hatte. Und ich habe den Eindruck, daß meine Meinung bei Gericht auch gerne gehört wird.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Aber wenn man das Forum hier studiert, geht es den offiziellen Kandidaten doch auch nicht besser und die Berufsaussichten sind danach mehr als bescheiden.
Die Berufsaussichten sind für Jung-Anwälte der richtigen Fachrichtung alles andere als bescheiden sondern hervorragend. Zumindest so gut, dass das 4- bis 5-fache Ihres Jahresgehalts ohne Probleme erreichbar sein sollte.

Ich kann zumindest bei meinem Anwalt bleiben. Der Bedarf ist stark steigend, da er offenbar deutlich günstiger als der ortsansässige Patentanwalt ist. Natürlich begleite ich ihn zu mündlichen Verhandlungen, wenn ich den Fall vorher begleitet hatte. Und ich habe den Eindruck, daß meine Meinung bei Gericht auch gerne gehört wird.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das wirklich ernst gemeint sein soll. Falls doch, tun Sie mir irgendwie leid. Aber ändern wird man wohl nichts können. Bleiben Sie bei Ihrem Anwalt, machen Sie weiter die Drecksarbeit, lassen Sie sich dafür "fürstlich" entlohnen und sehen Sie zu wie Ihr Anwalt an Ihrer Arbeit mehr verdient als Sie selber.
 
K

Kandidatenschwamm

Guest
Wochenendfreihaber schrieb:
Als Ökotrophologe ist der Markt nicht sonderlich gut.
Hmm, sind Sie eigentlich sicher, dass Sie als Ökotrophologe überhaupt PA werden können? Voraussetzung ist ja nun einmal ein eindeutig technisches Hochschulstudium...

Falls Sie nicht doch PA werden können sollten: Haben Sie mal daran gedacht, zu ihrem ortsansässigen PA zu wechseln und sich ausbilden zu lassen? Dann sollte es schon möglich sein, in ein paar Jahren mehr als ihr derzeitiger Chef zu verdienen. Fachlich wäre es sicher auch die bessere Alternative.

Bleibt aber natürlich Ihnen überlassen.
 
W

Wochenendfreihaber

Guest
Gast schrieb:
Aber wenn man das Forum hier studiert, geht es den offiziellen Kandidaten doch auch nicht besser und die Berufsaussichten sind danach mehr als bescheiden.
Die Berufsaussichten sind für Jung-Anwälte der richtigen Fachrichtung alles andere als bescheiden sondern hervorragend. Zumindest so gut, dass das 4- bis 5-fache Ihres Jahresgehalts ohne Probleme erreichbar sein sollte.

Ich kann zumindest bei meinem Anwalt bleiben. Der Bedarf ist stark steigend, da er offenbar deutlich günstiger als der ortsansässige Patentanwalt ist. Natürlich begleite ich ihn zu mündlichen Verhandlungen, wenn ich den Fall vorher begleitet hatte. Und ich habe den Eindruck, daß meine Meinung bei Gericht auch gerne gehört wird.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das wirklich ernst gemeint sein soll. Falls doch, tun Sie mir irgendwie leid. Aber ändern wird man wohl nichts können. Bleiben Sie bei Ihrem Anwalt, machen Sie weiter die Drecksarbeit, lassen Sie sich dafür "fürstlich" entlohnen und sehen Sie zu wie Ihr Anwalt an Ihrer Arbeit mehr verdient als Sie selber.
Das 4 bis 5fache wären etwa 100.000€. Soviel verdient noch nicht mal mein Chef. Die Zahl ist ja wohl auch völlig übertrieben. Lies doch mal die Threads darüber. Mir scheint es, daß ich zwar unterdurchschnittlich verdiene, allerdings nicht deutlich. Dafür ist das Betriebsklima gut (kein skrupelloser Ausbilder) und ich habe einen sicheren Job.
Und das der Anwalt mehr verdient als der Sachbearbeiter ist doch offenbar auch üblich. Ich habe gelesen, daß ein fertiger Anwalt (und das bin ich ja nicht) mit 25 - 40 % des Honorarumsatzes abrechnen kann. D.h. doch daß es üblich ist, daß der "Chef" den Hauptteil verdient. Genau genommen ist es bei mir nicht soviel anders.

Wir sind eine kleine Kanzlei (mein Chef, eine ReNo, eine Teilzeitschreibkraft und ich) und wir sind die einzige Kanzlei in unserer Region, die preisgünstig das komplette Rechtsgebiet aus einer Hand anbieten kann.
 
W

Wochenendheimfahrer

Guest
Kandidatenschwamm schrieb:
Hmm, sind Sie eigentlich sicher, dass Sie als Ökotrophologe überhaupt PA werden können? Voraussetzung ist ja nun einmal ein eindeutig technisches Hochschulstudium...

Falls Sie nicht doch PA werden können sollten: Haben Sie mal daran gedacht, zu ihrem ortsansässigen PA zu wechseln und sich ausbilden zu lassen? Dann sollte es schon möglich sein, in ein paar Jahren mehr als ihr derzeitiger Chef zu verdienen. Fachlich wäre es sicher auch die bessere Alternative.

Bleibt aber natürlich Ihnen überlassen.
Ich habe an der Universität studiert und nicht an der FH, sonst wäre es wohl nicht gegangen. Mein Chef hat wohl bei der Kammer nachgefragt und erfahren, daß es wohl kein Problem ist.
 
W

Wochenendfreihaber

Guest
So langsam muß ich mal weiter arbeiten. Ich merke schon, daß die Fehlerdichte hier zunimmt. 3 x wohl in zwei Sätzen. Wochenendheimfahrer statt Wochenendfreihaber. Da war wohl mal wieder der Wunsch der Vater des Gedanken :)
 
P

PA fertig

Guest
Wenn man die hohen PA-Gehälter, die hier genannt werden, liest, kann man ja richtig neidisch werden.
Ich habe mich vor ein paar Jahren (als PA mit Abschluss in Agrarwissenschaften) auf der grünen Wiese selbständig gemacht und mein Monatseinkommen liegt bei etwa 2000 EUR brutto. Insofern würde ich mich über das oben genannte Gehalt freuen.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Das 4 bis 5fache wären etwa 100.000€. Soviel verdient noch nicht mal mein Chef. Die Zahl ist ja wohl auch völlig übertrieben.
Ok, dann bilde ich mir mein Monats- und Jahresgehalt wohl nur ein. Sie wissen natürlich besser was ich verdiene. Entschuldigung.

Wenn man die hohen PA-Gehälter, die hier genannt werden, liest, kann man ja richtig neidisch werden.
Ich habe mich vor ein paar Jahren (als PA mit Abschluss in Agrarwissenschaften) auf der grünen Wiese selbständig gemacht und mein Monatseinkommen liegt bei etwa 2000 EUR brutto. Insofern würde ich mich über das oben genannte Gehalt freuen.
Ich bin freiberuflicher PA in München mit einer relativ gesuchten Fachrichtung. Die von mir genannte Summe ist als für eine oder mehrere gute Sozietäten arbeitender Freiberufler zu schaffen.

Dass man als Einzelanwalt mit einer ev. etwas problematischeren Fachrichtung schlechter verdient, ist wohl leider so. Dennoch wünsche ich Ihnen, Herr Kollege, natürlich viel Erfolg.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Ich habe an der Universität studiert und nicht an der FH, sonst wäre es wohl nicht gegangen. Mein Chef hat wohl bei der Kammer nachgefragt und erfahren, daß es wohl kein Problem ist.
Da hat Ihr Chef sie willentlich oder unwillentlich falsch informiert. Ich unterstelle mal, dass er die Aussage der Kammer falsch verstanden hat.

Auch als FH-Absolvent können sie über die 10-Jahres-Regelung PA werden.

Aber als Uni-Absolvent können Sie innerhalb von 3 Jahren PA werden.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Man kann auch nach 8 Jahren deutscher PA werden! (Falls zuvor EPA)
Das ist selbstverständlich richtig. Das habe ich in meiner Aufzählung nur weggelassen, um nicht zu verwirren.

So, jetzt muss ich aber auch mal weiter arbeiten, sonst schaffe ich das angegebene Gehalt wirklich nicht....
 
P

Plempi

Guest
"Natürlich Brutto! Allerdings nur 35 Stunden/Woche bei 30 Tagen Urlaub. Soviele Patentfälle hat der Anwalt nicht.

Klar es ist nicht allzuviel. Aber mir wurde von dem Anwalt kostengünstig eine Wohnung im gleichen Gebäude angeboten. Außerdem habe ich schon zweimal eine vorher nicht vereinbarte Bonuszahlung erhalten."

Also wenn Sie in einem der östlichen Bundesländer sind, ist das womöglich gar nicht so schlecht. Aber für beispielsweise München recht wenig, um sich alleine damit durchzuschlagen. Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
 
G

Goldfinger

Guest
Gast schrieb:
Ich habe an der Universität studiert und nicht an der FH, sonst wäre es wohl nicht gegangen. Mein Chef hat wohl bei der Kammer nachgefragt und erfahren, daß es wohl kein Problem ist.
Da hat Ihr Chef sie willentlich oder unwillentlich falsch informiert. Ich unterstelle mal, dass er die Aussage der Kammer falsch verstanden hat.

Auch als FH-Absolvent können sie über die 10-Jahres-Regelung PA werden.

Aber als Uni-Absolvent können Sie innerhalb von 3 Jahren PA werden.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, man kann auch als Uni-Absolvent in 10 Jahren (in Worten zehn Jahren) PA werden.

Wenn man genügend Willensstärke an den Tag legt...
 
G

Gert

Guest
Auf der grünen Wiese gibts halt wenig Technik - klar dass da nicht so viel verdient wird.

Meine Beobachtung: Wer sich als PA selbständig macht (nicht Kollegenarbeit, sondern eigene Mandanten) kratzt das erste Jahr permanent an der Zahlungsunfähigkeit herum - außer er hat reich geheiratet. Sicher, danach kann es dann steil aufwärts gehen. Kann!
 
N

nozomi

Guest
Danke für die Disskussion und besonders für die beiden Links. Ich bin jetzt hoffentlich etwas schlauer geworden.
 
Oben