Ich habe nach dem Studium und einer internen Ausbildung einige Jahre beim Deutschen Amt gearbeitet - und bin dann freiwillig ausgestiegen. Warum? Ich habe an mir gemerkt, dass ich zunehmend negativ vorgeprägt an die zu prüfenden Anmeldungen gegangen bin - so nach dem Motto "Da wollen wir doch mal sehen, ob wir nichts Entgegenstehendes finden...". Dies hat mich damals auch in privaten Dingen (nicht zum Vorteil) verändert. Nach späterer Deutscher und Europäischer Prüfung und kurzer Freiberuflichkeit bin ich nunmehr seit vielen Jahren in einer Industriepatentabteilung und schätze die Vielseitigkeit der Arbeit: Das Begleiten einer Erfindung bis zum fertigen Erzeugnis, das Zusammenspiel mit dem Marketing beim Aufbau von Markenfamilien, die Freude (ja, Freude!) der Erfinder, wenn sie "ihre" Lösung in einem Produkt wieder finden, die Ermittlung fairer Erfindervergütungen, und...und - kurz, die ganze Bandbreite der Tätigkeiten. Dies kann (für mich jedenfalls...das ist natürlich subjektiv) kein Patentamt und keine Kanzlei bieten - dort arbeitet man halt nur recht seelenlose Akten ab. In der Industrie begleitet man Innovationen. Und die hinter den Innovationen stehenden Menschen. Mir jedenfalls macht das mehr Freude.