Ausbildungsstelle für Biologin

K

Kat

Guest
Hallo Zusammen!

Das ist hier ja alles wirklich interessant, aber wie ich festgestellt habe, sind die meisten von Euch anscheinend Ingenieure, Physiker, Chemiker oder sonst was technisches.

Ich bin Biologin und bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einer Kandidatenstelle und das gestaltet sich als ziemlich schwierig wie ich festgestellt habe, vor allem wenn man zu allem auch noch weiblichen Geschlechts ist.... (jaja, so ist das leider...)

Kann mir hier irgend jemand einen Tip geben wie und wo ich als Biologin eine Kandidatestelle finden kann???? Anzeige aufgegeben hab ich schon - mit mäßigem Erfolg. Und ansonsten werden offensichtlich hauptsächlich Ingenieure, Physiker o.ä. gesucht. Ich bin nicht ortsgebunden und würde zur Not auch nach Hamburg oder Berlin gehen, wenns unbedingt sein müsste - obwohl ich am süddeutschen Raum zugegebenermaßen schon hänge....

Vielleicht hat ja jemand von Euch nen konstruktiven Vorschlag was ich noch tun kann!!!!!!
 
G

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Guest
Ich bin zwar Physiker, aber ich würde es an Deiner Stelle mal mit Initiativbewerbungen an die einschlägigen Großkanzleien in München oder den anderen Orten, an denen Du Dir vorstellen kannst zu arbeiten, versuchen.

Man sollte sich - insbesondere als Biologin - jedoch darüber im Klaren sein, daß ein hervorragender Studienabschluß und in den meisten Fällen wohl auch eine Promotion gewünscht werden.

Entsprechende Qualifikation und die Bereitschaft interdisziplinär zu arbeiten vorausgesetzt, sollte es dann zu den Bewerbungen auch positive Rückläufer geben. Eine Anzeige in der Zeitung halte ich nicht für das geeignete Mittel, da sich insbesondere die größeren Kanzleien nicht über einen Mangel an Bewerbern beklagen können.
 
G

GAST_DELETE

Guest
P.S. Das weibliche Geschlecht sollte sich eigentlich nicht nachteilig auswirken.
 
K

Kat

Guest
Zum Glück kann ich mit einem "so genannten" herrvoragenden Diplom brillieren und bei der Diss lieg ich grad in den letzten Zügen.
Welche "einschlägigen" Kanzleien sind denn da gemeint? Ich finde es ausgesprochen schwierig da Infos zu bekommen übers Internet.

Die Anzeige hab ich hier beim Kandidatentreff reingesetzt, hab aber leider nur eine Antwort bekommen. Und seitdem hab ich von der Kanzlei nix mehr gehört :eek:(

Und als Frau scheint es aber in der Tat schwieriger zu sein ne Stelle zu bekommen. Eine Bekannte hat fast ein Jahr lang versucht was zu finden, wurde auch des öfteren zum Gespräch eingeladen, und letztendlich hat am Schluss immer ein Mann die Stelle bekommen (bei gleichen Qualifikationen - so hieß es zumindest immer). Sie hat den Berufswunsch schließlich aufgegeben und ist bei einer großen Firma eingestiegen.

Ich bin echt schon ziemlich frustriert und wenns so weitergeht werd ich es wohl genauso machen wie die Bekannte...
 

Patent-ante

Vielschreiber
Kat schrieb:
Ich bin echt schon ziemlich frustriert und wenns so weitergeht werd ich es wohl genauso machen wie die Bekannte...
Hallo Kat,

also, ich bin zwar nicht Biologin, sondern Chemikerin, aber bei mir hat es mit der Stelle auch geklappt. Obwohl ich eine Frau bin. Und ich kenne mehrere Biologen und BiologINNEN, die Patentanwälte sind bzw. werden, also muss es möglich sein, unterzukommen.

Ich kann Dir nur empfehlen, es mit Initiativbewerbungen zu versuchen, vielleicht so, wie ich es getan habe: Das Patentanwaltsverzeichnis für die Städte, die mich interessierten, durchstöbern, dabei sich die Adressen der Kanzleien notieren, die einem nicht zu groß... zu klein... zu unbiologisch... zu xyz sind. Die habe ich dann mit Bewerbungen bombardiert, und mit dem darauf folgenden feedback war ich sehr zufrieden. Lustigerweise bin ich dann in einer Kanzlei gelandet, wo außer mir überhaupt kein Chemiker ist (räusper... keine Ahnung, wie die in meine Unterlagen flutschen konnten, habe ja eigentlich nur nach Chemikern gesucht, aber egal, ist ja prima so)...

Auf mein Inserat im Kandidatentreff habe ich übrigens überhaupt keine Rückmeldung bekommen, was aber nicht den Nutzen des Stellenmarktes hier in Abrede stellen soll - soweit ich das mitbekommen habe, gibt es mittlerweile so viele Initiativbewerbungen, dass es für die Kanzleien oft gar nicht notwendig ist, auf dies Medium zurückzugreifen.

Viele Erfolg und lass Dich nicht frusten (auch, wenn's schwer fällt),

Gruß, die Patentante
 
K

Kat

Guest
Vielen Dank Patent-ante!

Das mit dem Patentanwaltsverzeichnis hab ich auch schon mal überlegt. Grad in München sind das halt echt viele!!!!! Aber da werd ich mich bei nächster Gelegenheit mal durchwühlen....
 
I

'-in'

Guest
Kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschliessen. Initiativbewerben! Und dabei unbedingt die Qualifikationen herausstreichen, die für Patente im Biologiesektor wichtig sind: Englischkenntnisse, Erfahrung in Gentechnik und/oder Molekularbiologie, möglichst mit einschlägigen Publikationen, evtl. Industriepraktika auf diesem Sektor. Auch gute Chemiekenntnisse helfen, da man das oft für pharmazeutisch geprägte Anmeldungen braucht.

Wichtig: kannst Du ein Jahr bezahlter (!) Arbeit nachweisen? Ist Zulassungsvoraussetzung für deutsche Ausbildung.

Auch gut: Bewerbung in der Industrie, z.B. bei Pflanzenschutzmittelherstellern oder Pharma (falls eigene Patabt. vorhanden).

"Frau sein" habe ich nicht als Nachteil bei der Bewerbung erlebt. Man darf aber im späteren Berufsleben nicht ignorieren, dass unser Berufsstand eher konservativ eingestellt ist und der Frauenanteil an Patentanwältinnen m.W. zur Zeit bei 7 % liegt.
 
K

Kat

Guest
Als "bezahlte" Arbeit gilt meines Wissens doch auch die Promotion, oder?????? Und da ich die seit knapp drei Jahren mache, hab ich doch dadurch die Voraussetzung schon erfüllt, oder?
Meine Güte, ist das alles kompliziert!

Solange nur der Job konservativ ist und ich im Privatleben nicht zum konservativen Mütterchen mutieren muss, ist mir das ziemlich egal :eek:)
Ich denke ich kann mich durchbeißen und auch in einer sog. Männerdomäne meine Frau stehen.

Und dann wird es doch außerdem mal Zeit, dass da ein paar Powerfrauen durchstarten, oder?!
 
G

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Guest
Promotion wird nur dann problemlos als einjährige berufliche Tätigkeit iS.d. Ausbildungsordungn anerkannt, wenn sie bezahlt wurde.
 
K

Kand.

Guest
Sofern es sich um eine experimentelle Promotion gehandelt hat, dürftest Du keine Probleme bekommen.

Bei einer rein theoretischen Promotion dürfte es mit einer Anerkennung der Diss. als praktisch-technisches Jahr schwierig werden ...
 
K

Kand.

Guest
Sofern es sich um eine experimentelle Promotion gehandelt hat, dürftest Du keine Probleme bekommen.

Bei einer rein theoretischen Promotion dürfte es mit einer Anerkennung der Diss. als praktisch-technisches Jahr schwierig werden ...
 
K

Kat

Guest
naja, dann ist wenigstens DAS klar!

Natürlich wurde ich für die Arbeit bezahlt - so wie es halt üblich ist bei Biologen mit BAT IIa/2. Aber DAS sollte ja keine Rolle spielen.

Und dass es sich um eine experimentelle Arbeit handelt versteht sich bei nem Immunologen / Genetiker fast von selbst.

Wobei ich mich frage warum es eine Rolle spielt OB man für die Arbeit bezahlt wurde. Ist es nicht viel wichtiger, DASS man die Arbeit gemacht hat????? Wo bitte wäre da der Unterschied????
 
K

Kand.

Guest
Von einem Erfordernis, daß die praktisch-technische Tätigkeit bezahlt sein muß, ist mir nichts bekannt.

Am besten Du schaust mal auf die Homepage des Deutschen Patent- und Markenamts (www.dpma.de) und klickst Dich über "Informationen" -> "Patentanwalts- und Vertreterwesen" durch. Dort müßtest Du alle wichtigen Info's für die Ausbildung finden, inklusive eines Merkblatts zum Thema "praktisch-technische Tätigkeit" (worin im Übrigen nichts von einer etwa erforderlichen Bezahlung der Tätigkeit steht).
 
G

GAST_DELETE

Guest
der Unterschied: die Zeit, die Du brauchst, um die Kammer davon zu überzeugen, dass Du diese Zulassungsvoraussetzung erfüllst (ärgerliche Lebenserfahrung). Ich musst sogar alle Gehaltsaufstellungen incl. der offiziellen Wochenarbeitszeit nachreichen, um meine 3,5 jährige experimentelle Promotion anerkannt zu bekommen!

Ah ja, da fällt mir ein: geh bitte nciht davon aus, dass die Zulassungsstelle Deine Promotion lesen will, um sich vom praktischen Charakter zu überzeugen. Ein qualifiziertes Zeugnis mit Liste der Tätigkeiten, ge- und unterschrieben vom Doktrvater, hilft da sehr viel weiter!
 
K

Kand.

Guest
Eine gleich mit dem Antrag auf Zulassung eingereichte Bestätigung des Doktovaters bzw. ehemaligen Arbeitgebers, in welcher die

  • Wochenarbeitszeit
  • der tatsächliche Anteil an praktisch-technischer Tätigkeit im Verhältnis zur gesamten Arbeitszeit und
  • die gesamte Dauer der Beschäftigung
bestätigt wird, kann in der Tat nicht schaden.
 
R

Robby

Guest
Nicht die Kammer sondern das DPMA entscheidet über die Zulassung. Allgemein empfehle ich ein Studium der einschlägigen Verordnungen und Merkblätter des DPMA, da wird eigentlich alles erklärt.

Zum Thema "bei gleicher Qualifikation": Kandidaten werden im normalen (günstigen) Fall dazu ausgebildet, um später als "Partner" (besser: Gesellschafter oder Sozius) in der Kanzlei aufgenommen zu werden. Und in dieser Gesellschaft verbringt der PA allgemein mehr Zeit als mit seiner Familie. Da kann dann der Dialekt oder die Form der Nase wichtiger sein als die Abschlussnote.

Zum Thema Gnetik etc.: Im Zuge des Biotech-Booms wurden sehr viele Biologinnen (meiner Erfahrung nach mehr Frauen als Männer) eingestellt, da die Kanzleien mit dem wachsenden Anmeldezahlen Schritt halten wollten. Inzwischen sind oder werden viele dieser Kandidatinnen fertig, sie können also mehr Akten bearbeiten. Die Anmeldezahlen in diesem Bereich stagnieren dagegen, alte Biologen (Biologinnen) steigen nicht aus (denn es gibt kaum alte Sozien, die Genetik machen) mit der Folge, dass sich die Nachfrage nach Biologie-Kandidaten abschwächt. Deshlab ist eine mühsame Bewerbungsphase normal, man sollte aber die Hoffnung nicht aufgeben. Und: Mit abgeschlossener Promotion wirds leichter.
 
K

Kat

Guest
Naja, aber wenn die Biologinnen mit Fachgebiet Genetik so langsam fertig werden, dann wollen die ja vielleicht mal ne Familie und nur noch Teilzeit arbeiten - da sollten die Chancen dann doch wieder besser sein, oder etwa nicht?! Gibts da Erfahrungen?
Und was ist mit dem Fachgebiet Immunologie????? Gibts dazu Infos? Natürlich in Verbindung mit Genetik. Das sind doch wunderbar miteinander kombinierbare Fächer.
 
B

bio

Guest
Kat, sei mit solchen Spekulationen bitte vorsichtig! Man(n) könnte sonst auf die Idee kommen, Du wolltest selbst sofort in Teilzeit, nachdem Dein Ausbilder und vor allem Du selbst gerade mehrere Jahre in die Ausbildung gesteckt haben ;-)

Aber ernsthaft - Bio ist zwar schwieriger als Ingenieur, aber idR kommt man mit entsprechendem Willen zum Ortswechsel etc. und etwas Hartnäckigkeit auch unter.

Und nochmal achtung: Spezialwissen ist zwar hilfreich, aber als Patentanwältin brauchst Du auch und vor allem eine solide Rundum-Basis in allen patentrelevanten Bereichen von Bio (und, wie oben bereits gesagt, auch Teilen der Chemie). Nischen für z.B. reine Immunologen sind sehr selten, kommen meist nur in der Industrie vor und werden dort oft intern besetzt. Für Initiativbewerbung ist eine breite Basis wichtiger (Motto: heute transgene Pflanze, morgen Arzneimittel gegen Morbus Crohn, übermorgen Analysegerät für Blutproben, dann eine neue Zusammensetzung für Tapetenkleister). Ausserdem schreiben auch die Biologen die EOE mit den Chemikern - und da kommt immer was chemisches dran!

So, und nun noch einen auf den Weg: grübel nciht so viel drüber, sondern mach Dich auf die Socken und bewirb Dich!
 
K

Kat

Guest
Hey Bio!

Nee, ist schon klar, dass ein möglicher Ausbilder es nicht so gern sieht wenn frau sich ausbilden lässt und dann erst mal Baby-Pause einlegt. ICH hab das auch nicht vor, aber vielleicht entsteht auf dieser Art doch ein gewisser Bedarf auf dem Gebiet - weiß man(n)s?! :eek:)
War ja auch nur so ne Spekulation.

Zum Thema nicht zu spezialisiert zu sein: zum Glück bietet das Bio-Studium einem gerade im Grundstudium viel Chemie, Mathe und Physik. Ich dachte anfangs ich sei im falschen Studiengang.....
Und im Moment wird dort wo ich meine Promotion mache auch viel wert auf Horizonterweiterung in Form von sog. Journal Clubs gelegt, die nicht nur Paper aus dem eigenen Fachgebiet besprechen sollen, sondern wo es erwünscht ist sich in neue Themen ein zu arbeiten. Ich denke das sind doch die besten Voaussetzungen auch später fachübergreifend arbeiten zu können. Und mit einem allgemeinen naturwissenschaflichen Verständnis sollte das dann ja auch kein größeres Problem darstellen, oder seh ich das falsch?!

A propos Stelle in der Industrie. Weiß jemand ob Roche in Penzberg Kandidaten ausbildet?????
 
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