Ausbildungskanzlei München Empfehlung

andreasmuc

Schreiber
Hallo zusammen

ich bin Biologe und habe in der Krebsforschung promoviert. Nach meiner Promotion habe ich einige Jahre in der Pharmaindustrie bei verschiedenen Pharmafirmen gearbeitet. Nun möchte ich die Ausbildung zum Patentanwalt starten und bin auf der Suche nach einer passenden Kanzlei hier in München. Gibt es eventuell Empfehlungen oder Insider Tips zur Beachtung? Freue mich sehr über jeden Rat!

Viele Grüße aus München!
 

kronion

GOLD - Mitglied
Welche Kanzlei für Deine Ausbildung am besten geeignet ist, hängt sehr stark von Deinen persönlichen Präferenzen ab. Die Kanzlei und der Kandidat müssen zusammenpassen, dann kann das in sehr unterschiedlichen Konfigurationen gut funktionieren.

Viele Parameter sind leider anhand öffentlicher Informationen (will sagen: anhand der Kanzlei-Webseiten) schwierig einzuschätzen, sodass es sich lohnt, im Bewerbungsgespräch viel nachzufragen, gerne auch kritisch und in Details. Auf diese Weise kannst Du auch am ehesten abschätzen, ob Du mit Deinem Gegenüber für die nächsten Jahre gut zusammenarbeiten kannst. Unterm Strich ist das der wichtigste Faktor, denn Du bist als Kandidat auf die Unterstützung durch Deinen Ausbilder angewiesen.

Einige ungeordnete Stichworte, zum Teil sehr subjektiv:
- Als Kandidat sollte man möglichst viele verschiedene Aspekte der Arbeit kennenlernen, nicht immer nur die gleichen Aufgaben für den gleichen Mandanten.
- Die Belastung durch Übersetzungen sollte nicht zu groß sein, denn einen Lerneffekt hat man davon eigentlich nur ganz am Anfang. In manchen Kanzleien kann man sich durch Übersetzungen etwas nebenher hinzuverdienen, das könnte wiederum attraktiv sein.
- Die Ausbildung unterstützen die Kanzleien auf verschiedene Weise und in verschiedenem Maße. Beispielsweise ist die Übernahme der Kosten für die Präsenzphasen in Hagen recht unterschiedlich geregelt, einzelne Kanzleien kommen auch für weitere Kurse und Literatur auf oder unterstützen Dich bei der Europäischen Eignungsprüfung.
- Wirst Du gleich zu Beginn zur Ausbildung angemeldet oder erst nach einer längeren Probezeit? Erst dann beginnt die Uhr bis zum Amtsjahr zu laufen.
- Wirst Du nur mit einem Ausbilder zusammenarbeiten oder auch mit anderen (Patent-)Anwälten? Die Aufgaben und Arbeitsweisen verschiedener Anwälte unterscheiden sich teilweise erheblich. Das ist lehrreich, kann aber gerade am Anfang auch anstrengend sein.
- Gibt es in der Kanzlei Anwälte mit Deinem fachlichen Hintergrund oder wärst Du ein Exot?
- Wie groß ist die Kanzlei, wie getrennt arbeiten verschiedene Abteilungen? Ob einem eher die Arbeit in einer größeren oder einer kleineren Kanzlei liegt, ist Geschmackssache – beides hat Vor- und Nachteile.

Mir persönlich hat es geholfen, mit einem befreundeten Patentanwalt zu sprechen. Wesentlich ergänzt wurde das durch mehrere Vorstellungsgespräche, in denen eigentlich immer schnell klar war, ob sich beide Seiten eine Zusammenarbeit vorstellen können oder nicht. Nachdem das klar war, wurde es erst wirklich interessant ;) Als besonders lehrreich habe ich dabei ein eher unangenehmes Gespräch in Erinnerung, nach dem ich wesentlich genauer wusste, was ich nicht will, was mir stattdessen wichtig ist und was mich an diesem Beruf reizt.

Viel Glück bei der Suche!
 

Blood für PMZ

*** KT-HERO ***
Hallo andreasmue,

in Ergänzung zu den durchaus richtigen Überlegungen von kronion gebe ich Dir die Informationen aus Deiner Email als ganz pragmatischen Vorschlag zurück:

Du bist aktuell in einem Unternehmen (oder warst bis vor Kurzem in einem solchen und hast sicherlich noch viele Beziehungen dorthin zu Kollegen). Auch dort wird man mit einem Patentanwaltsbüro zusammengearbeitet haben.

Versuch es doch einmal genau dort.

Der erste Vorteil: In diesem Büro gibt es offensichtlich jemand mit der von Dir gesuchten Fachrichtung, sonst würdet ihr mit diesem Büro nicht zusammenarbeiten.

Der zweite Vorteil: Du kannst vorab Deine Dir noch bekannten Kollegen fragen, wie die die Zusammenarbeit beurteilen: Wenn dieses Büro einem Mandanten etwas verständlich erklären kann, klappt das vielleicht auch im Rahmen einer Ausbildung.

Der dritte Vorteil: Du wirst während Deiner Ausbildung einige Akten bekommen, die Du zumindest ein bisschen von beiden Seiten aus beurteilen kannst: Wie wird das in der Kanzlei umgesetzt, was vor Ort erforscht wird? Und was kommt dabei 'raus?

Viel Erfolg und frohes Schaffen

Blood für PMZ
 

andreasmuc

Schreiber
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten bisher!!! Da habe ich schon viele Details auf die ich achten muss bei der Suche nach der richtigen Kanzlei! Ja momentan arbeite ich noch bei einer Pharmafirma. Will jetzt aber mit den Bewerbungen für den Patentanwalt beginnen.
 
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