Ausbildung nach Tätigkeit im Europäischen Patentamt

Lanthan

Vielschreiber
Hallo,

ich bin Patentprüfer im Europäischen Patentamt und würde gerne Patentanwalt werden.
Gibt es hier noch Andere, die auch vom Deutschen, bzw. Europäischen Patentamt kommen und diesen Weg schon gegangen sind, bzw. gerade in Ausbildung sind ?

Lohnt sich der Weg ?
 

Das gelbe U

*** KT-HERO ***
Ja, ja, ja, nein (zumindest finanziell).

Wurde schon ein paar mal durchgekaut - für Prüfer des EPA dürfte sich der Wechsel statistisch nicht (mehr?, vor 15 Jahren war es vielleicht anders) lohnen. Ausnahme: Man hat schon die Mandanten in der Verwandtschaft o.ä.

Ob es sich persönlich lohnt? Da stellt sich dann die Frage, warum man überhaupt erstmal ans EPA ist.

Fazit: Falls man Lust auf Veränderung hat und einem Geld nicht so wichtig ist oder man gute Mandantenkontakte hat: ja. Sonst: Nein.
 

grond

*** KT-HERO ***
Das gelbe U schrieb:
Ja, ja, ja, nein (zumindest finanziell).
Was den letzten Punkt angeht, sollte man aber auch bedenken, dass man als EPA-Prüfer seine "Rentenbeiträge" (die freundlicherweise zu zwei Dritteln vom EPA getragen werden) ausgezahlt bekommt, wenn man weniger als eine bestimmte Zeit beim EPA angestellt war und dieses wieder verlässt. Insofern gibt es u.U. einen ziemlich goldenen Handschlag zum Abschied.

Insgesamt dürfte es sich aber tatsächlich finanziell auf lange Sicht kaum lohnen, das EPA zu verlassen. Wenn man nicht gerade eine freiere Wahl des Ortes seines Arbeitsplatzes (Prüfer aus Ländern ohne EPA-Sitz werden oft zugelassene Vertreter/PAs, um in ihr Heimatland zurückkehren zu können) und eine etwas abwechslungsreichere Arbeit anstrebt, sehe ich nicht so viele Gründe, den Wechsel zu vollziehen.
 

MPS

GOLD - Mitglied
grond schrieb:
Was den letzten Punkt angeht, sollte man aber auch bedenken, dass man als EPA-Prüfer seine "Rentenbeiträge" (die freundlicherweise zu zwei Dritteln vom EPA getragen werden) ausgezahlt bekommt, wenn man weniger als eine bestimmte Zeit beim EPA angestellt war und dieses wieder verlässt. Insofern gibt es u.U. einen ziemlich goldenen Handschlag zum Abschied.
Ob das ein Vorteil ist, hängt davon ab, wie man dieses Geld anlegt, um eine entprechende Rente zu bekommen. Man sollte sich nicht von dieser Barüberweisung beeindrucken lassen : man kann das schnell verbraten, und hat dann eventuell mit Mitte 30 noch keinen Pfenning Rentenbeiträge bezahlt, wenn man irgendwo versicherungspflichtig anfängt zu arbeiten. Im Sinne einer guten Risikostreuung würde ich sogar eher in Betracht ziehen (aber das müsste man mal durchrechnen), solange zu warten, bis man diesen Rentenaspruch wirklich behält und nicht ausbezahlt bekommt.
(Ich kenne ähnliche Geschichten von Leuten, die in der Schweiz gearbeitet haben und dann nach Deutschland zurückgingen, mit einer Menge Cash aus der Rentenversicherung, die sie dann in Telekom-Aktien angelegt haben).
 

Lanthan

Vielschreiber
Also die ausbezahlten Rentenbeiträge sollten definitv kein Grund sein. Es ist zwar nett ein Finanzpolster zu haben um etwas Neues anzufangen. Es ist aber nicht viel, dass man davon leben - mal ganz abgesehen davon, dass man damit auf seine Rente im Alter verzichtet !!

Wichtig ist mir mehr Abwechslung bei der Arbeit sowie ein interessanter Wohnort als München oder Den Haag.
 

dutchie

BRONZE - Mitglied
Lanthan schrieb:
ich bin Patentprüfer im EPA ... Lohnt sich der Weg ?
If you are not exactly fresh after Uni and A1/1 than is the "ausbildung" financially not the right option.

If you find the job realy booooring, there is a chance that also other side of the trenches will be boring - you will be dealing with the same technical issues.

If you realy think of changing TH or MU for something else: most PA are stationed in Munich area and in London. I always thought Munich was one of the most desirable German places - where would you want to live?

BTW - do the German PA need to have a German post address, or can they be anywhere?

My advice is as follows: if you think of changing: do the EQE while at the EPO, and after that join for 3 years a good firm (you will need 3 years working before you are entered on the Representative list), and in that 3 years time do the German PA thing.

Dutchie
 

malaca

Schreiber
Ehemalige Patentprüfer mit bestandener EQE brauchen nur 2 Jahre Praxis, nicht 3.

Man könnte auch versuchen eine andere nationale PA Prüfung abzulegen, die keine besonderen Erfordernisse bzgl. Prüfungszulassung oder Praxis haben (z.B. die spanische).

Dann kann man nämlich deutscher Patentanwalt durch Bestehen einer reduzierten deuschen Prüfung werden (Gesezt über die Eignungsprüfung für die Zulassung zur Patentanwaltschaft), ohne die gesamte Ausbildung durchlaufen zu müssen.
 

Lanthan

Vielschreiber
malaca schrieb:
Man könnte auch versuchen eine andere nationale PA Prüfung abzulegen, die keine besonderen Erfordernisse bzgl. Prüfungszulassung oder Praxis haben (z.B. die spanische).

Dann kann man nämlich deutscher Patentanwalt durch Bestehen einer reduzierten deuschen Prüfung werden (Gesezt über die Eignungsprüfung für die Zulassung zur Patentanwaltschaft), ohne die gesamte Ausbildung durchlaufen zu müssen.
Dazu müsste man dann aber fließend spansich sprechen, nehme ich an ? :(

Das EQE müsste man doch bestimmt auch während der PA-Ausbildung ablegen können, oder ?
 
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