Ausbildung in England

Hallo,

ich bin promovierter Chemiker und als Post-Doc gerade in Australien. Nach meiner Rueckkehr nach Europa moechte ich gerne die Ausbildung zum Patentanwalt machen. Ich spiele allerdings im Moment mit dem Gedanken dafuer nach England zu gehen.

Daher wuerde ich gerne wissen, ob man mit der englischen Ausbildung auch Moeglichkeiten in Deutschland hat, bzw. gibt es irgendwelche gravierenden Vor- oder Nachteile die fuer oder gegen England sprechen? Warum macht Ihr die Ausbildung in Deutschland?

Gruesse
 
D

Deutscher PA

Guest
Du könntest Dir zunächst einmal das durchlesen, was unter dem Link "Ausbildung" zu finden ist. Dann sollte schon etwas mehr Klarheit herrschen.

Ich denke es dürfte problematisch sein, sich in England zum deutschen PA ausbilden zu lassen. Damit sollte auch die Frage beantwortet sein, weshalb die hier Anwesenden ihre Ausbildung in Deutschland absolvieren.

Für die europäische Zulassung benötigt man keine Ausbildung im Sinne der Ausbildung zum deutschen PA.

Jedoch könntest Du Dich in England zum britischen PA ausbilden lassen. Bei Fragen hierzu, solltest Du aber in diesem Forum keine Hilfestellungen erwarten dürfen.
 

arcd007

*** KT-HERO ***
Hallo,

ich bin promovierter Chemiker und als Post-Doc gerade in Australien. Nach meiner Rueckkehr nach Europa moechte ich gerne die Ausbildung zum Patentanwalt machen. Ich spiele allerdings im Moment mit dem Gedanken dafuer nach England zu gehen.

Daher wuerde ich gerne wissen, ob man mit der englischen Ausbildung auch Moeglichkeiten in Deutschland hat, bzw. gibt es irgendwelche gravierenden Vor- oder Nachteile die fuer oder gegen England sprechen? Warum macht Ihr die Ausbildung in Deutschland?

Gruesse
Hi,

Chancen mit der englischen Ausbildung wirst Du nur in Großkanzleien haben, die kleineren und mittleren Kanzleien arbeiten eher mit ausl. Anwälten zusammen.

Die Ausbildung in D in hart und lang, dafür hat man nachher auch ein solides Wissen auch über Recht, aber das muß man auch durchstehen und davon macht man sich am Anfang völlig flashce Vorstellungen

Da das angelsächsisches Case-Law eignetlich nur in den USA und GB angewandt wird, bringt es Dir für Kontinentaleuropa und Asien nicht so viel...
Mit der dt. Ausbildung kannst Du eben auch in D vertreten, das kannst Du nicht mit einer englischen und da die meisten Patentanmeldungen nach wie vor in D stattfinden, ist die dt. Ausbildung sofern Du in D tätig sein willst, am Sinnvollsten...

Ciao

arcd007
 
A

Auch mal in Australien Gewesener

Guest
Es kommt natürlich auch darauf an, welches Berufsbild Aussiekandidat eigentlich mittel- und langfristig vorschwebt.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass ein background "deutscher Pass (sprich: muttersprachliche Deutschkenntnisse), Promotion in Australien, PA - Ausbildung in U.K., natürlich dann auch European Patent Attorney" in einer Patentabteilung eines multinationalen Konzerns einige Aufstiegschancen bietet, vor allem bei Konzernen mit starkem Bezug sowohl zu DE als auch zu US/GB, und wenn auch weiterhin Bereitschaft zu mehrjährigen wechselnden Auslandsaufenthalten besteht. Da könnte ein interessanter Lebenslauf bei herauskommen (ein paar Jahre Patentabteilung Niederlassung GB, dann Vize bei der Muttergesellschaft US, dann evtl. Leiter PatAbt DE, usw), der auch bei ziemlich attraktiven und lukrativen Positionen endet.

Wenns dauerhafter DE bleiben soll, sind alternativ auch Berufsbilder als Prüfer beim EPA denkbar, mit englischem Ticket (müsste natürlich noch beschafft werden) sind die (Aufstiegs-) Chancen afaik besser als mit deutschem.

Für eine Patentanwaltslaufbahn, die irgendwie und irgendwann in die Selbstständigkeit in DE führen soll, ist die Ausbildung in GB jedoch von eindeutigem Nachteil. Ganz allein oder in einer Kanzlei mit mittelständischer Klientel geht es dann gar nicht, denn wenn ich den Mandanten mangels Kenntnis und mangels Zulassung nicht bei deutschen Verletzungsverfahren beraten kann und darf und jedesmal ein anderer Kollege bei meinen Sachen Kopf und Namen hinhält (und die Hand aufhält), dürfte beim Mandanten ein gewisses Grübeln einsetzen.

Da bleibt dann noch irgendwo eine Tätigkeit als Nahtstelle und Werbeträger in Internationalen Großkanzleien ("Wir haben außerdem unseren Kollegen X, der hat viel Ahnung von Verletzungssachen in GB ..."). Das kann auch spannend sein, die holen sich aber eigentlich lieber Original-Briten, da wirbt dann schon der Name auf dem Briefkopf.
 
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