Arbeitszeiten / Arbeitsbelastung am EPA

B

Schreiber
Hallo Forum

Habe eine Frage bzgl. Arbeitszeiten am europäischen Patentamt. In diversen Forumsbeiträgen wird hier gesagt, dass man als Patentprüfer am Patentamt "Beruf und Familie" in Einklang bringen kann und man dabei nicht schlecht verdient.

Nun meine Frage, haben die Jungs da tatsächlich geregelte Arbeitszeiten, d.h. arbeiten die wirklich "9to5", also 40Studen die Woche, gibt es eine Zeiterfassung ? oder haben sie vielmehr nur "pro forma" einen Arbeitsvertrag, der eine regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit von 40h vorsieht, aber in Wirklichkeit wird halt gewerkelt, bis die Arbeit getan ist (und keiner merkt´s, da es ja keine Zeiterfassung gibt?)

Vielleicht gibt es einen "Insider" in diesem Forum, der Auskunft geben kann
 

dutchie

BRONZE - Mitglied
Die haben ziemlich viel Arbeit.
Das bedeutet in Praxis muessen sie fast jeden zweiten Tag zum einen Intention to Grant oder einen Refusal kommen.

Die Zeiten (waren) laetzes Jahr nicht flexibel - die hatten Pflicht bis 16 da zu sein, and normal sind die langer geblieben. Auch won gestern nach heute koenten sie kein Zeit verschieben. die konnten nur einen halben Tag urlaub nehmen.

Die kriegen auch sehr viel ausbildung, man hat erzaehlt, dass die in erstem und tweitem Jahr je 6 bis 8 Wochen in Klassenzimmern verbringen, aber die Arbeit solte trotzdem erledigt werden.

D
 

B

Schreiber
Hallo Dutchie,

erstmal vielen Dank für Deine Antwort. Woher hast Du die Infos. Arbeitest Du am Epa ?
 

Das gelbe U

*** KT-HERO ***
In naher Zukunft gibts Kernzeiten. Bisher waren die Zeitvorgaben recht streng. Es gibt Zeiterfassung.

Jeden zweiten Tag eine Erteilung sollte nicht so das Problem sein, wenn ich mir überlege, was so in den Kanzleien an Arbeitsdurchsatz gefordert wird.

Die gute Vereinbarkeit Familie - EPA kommt dadurch zustande, dass man unproblematisch aussetzen kann und das EPA einen der tollsten Kindergärten hat. D.h.: Kind kriegen, aussetzen, einfach wieder einsteigen und weiterarbeiten und Kind ins EPA zum Kindergarten mitbringen.

Heute kam ein SPON-Artikel über große Unzufriedenheit am EPA. Auch das deckt sich mit meinen Informationen. Alles ist toll dort, aber das Problem ist, vermute ich, dass da viele Leute aus allen Ecken Europas wegen dem Geld und wegen München hin sind und dann, sagen wir, etwas enttäuscht vom Job an sich sind und nicht wissen, wie sie aus dem EPA raus sollen bei Beibehaltung ihres Lebensstandards (viel Geld...). Ich kenne aber durchaus Leute, denen die Arbeit dort Spass macht - das sind aber alles solche, denen es am DPMA als Prüfer auch gefallen würde, bei wesentlich weniger Geld. Und alle, die ich kenne und die sich am EPA wohl fühlen, kommen aus einem Umkreis von etwa 400 km um München, d.h. hauptsächlich Bayern, Österreich, Schweiz. Manche Leute arbeiten eben gern als Prüfer und wollen den Rest des Arbeitslebens in München verbringen - dann ist das EPA sicher erste Wahl aber auch das DPMA nicht zu verachten. Auch die haben inzwischen Kinderbetreuung.
 

grond

*** KT-HERO ***
Das gelbe U schrieb:
Jeden zweiten Tag eine Erteilung sollte nicht so das Problem sein, wenn ich mir überlege, was so in den Kanzleien an Arbeitsdurchsatz gefordert wird.
Naja, für jede Erledigung (nicht Erteilung) muss man eine hoffentlich gründliche Recherche und wenigstens zwei Bescheide (EESR und 1. Bescheid) einrechnen. Dazu kommen inzwischen in einer Vielzahl von Fällen eine mündliche Anhörung samt Begründung (ich schätze in 30-50% aller Fälle). Bei den Erteilungen muss noch das Druckexemplar vorbereitet werden, wobei da viele Prüfer noch erstaunlich kooperativ sind und sogar formelle Dinge wie Bezugszeichen einfügen und dergleichen. Insgesamt meiner Meinung nach eine ganze Menge Arbeit für zwei Tage.


Heute kam ein SPON-Artikel über große Unzufriedenheit am EPA. Auch das deckt sich mit meinen Informationen. Alles ist toll dort, aber das Problem ist, vermute ich, dass da viele Leute aus allen Ecken Europas wegen dem Geld und wegen München hin sind und dann, sagen wir, etwas enttäuscht vom Job an sich sind
Ich habe immer häufiger das Gefühl, dass die Prüfer über die Bedingungen für eine Patenterteilung frustriert sind, also diesen Naturwissenschaftlerreflex "ist doch trivial" nicht überwinden können/wollen. Das führt dann dazu, dass Anmeldungen zurückgewiesen werden, ohne das korrekt mit dem vorhandenen Material argumentiert wird. Kürzlich habe ich es sogar erlebt, dass im Rechtsprechungsbuch genannte Rechtsprechung zu einem Punkt als "Einzelfallentscheidung" vom Tisch gewischt und inhaltlich vollständig ignoriert wurde.
 

gumman

Vielschreiber
Die Arbeitsbelastung ist nicht so hoch. Abends werden die Systeme runtergefahren, da ist weiterarbeiten sowieso nicht möglich. Und klar, man hat nur 1.x Tage pro Antrag. Das ist knapp bemessen. Aber ob das durch zusätzliche Arbeit ausgeglichen wird...

Die Aussagen vor Ort waren meistens, dass man wirklich mit den 40h auskommt.
 
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