Das mit der marx'schen Ausbeutung ist in diesem Forum ein immer wiederkehrendes Thema, als ob es meschenunwürdig sei, in einem abhängigen Arbeitsverhältnis zu arbeiten. Es ist halt Geschmackssache, wie so vieles im Leben. Es ist mir nicht unlieb, jeden Monat ein recht üppiges Gehalt automatisch überwiesen zu bekommen für 8,5 Stunden Angestelltenarbeit pro Tag, um dann den Rest des Tages ruhig Tennis spielen zu können oder mich um meine Kinder zu kümmern, anstatt mich auch noch um Klientenaquiese, Buchhaltung und Computernetzwerke kümmern zu müssen, um Krankengeldzahlungen für Sekretärinnen, Sozialversicherungs- und Steuerfragen und all diesen Scheiss, nur um dann um Mitternacht ausgebrannt nach Hause zu kommen und nicht zu wissen, womit ich meine Ich-AG im nächsten Monat über Wasser halte.
Ich glaube, viele von euch, die von marx'scher Ausbeutung schwafeln, sobald einer einen Angestelltenvertrag unterschreibt haben die Grundprinzipien des Kapitalismus dermassen verinnerlicht, dass sie sich eher selbst ausbeuten würden als von anderen ausbeuten zu lassen. Fragt mal Eure Kinder, was die davon halten (wenn ihr welche habt, was wohl bei Marx auch nicht mehr vorgesehen ist) : eine virtuellen Vater, der sich selbst ausbeutet, oder einen wirklichen, der sich von der Grossindustrie für 7000 Euros netto ausbeuten lässt.