studi
GOLD - Mitglied
Das Problem wird dann virulent werden, wenn die Versorgungswerke und Knappschaften dort angekommen sind, wo ihre staatlichen Pendants heute schon sind. Nämlich an dem Punkt, dass die auf Umlage finanzierten Systeme nicht funktionieren, weil die Demographie und Beitragspyramide nicht mehr stimmen.Ich habe aus irgendwelchen Kreisen erfahren, dass die hier diskutierte Problematik von
den "Behörden" nicht intensiv verfolgt wird, da diese davon ausgehen, dass das
Scheinselbstständigkeitsdasein nach ca. 3 Jahren mit dem Wechsel zur Arbeitgeberseite
(= Aufnahme in die Partnerschaft) endet oder aber Langzeit-Kollegenarbeiter sowieso
für mehrere Kanzleien tätig sind. Diese Möglichkeit dürfte für den zitierten UPS-Fahrer
kaum existieren....
Im Fall der Rechtsanwälte sind die Kassen heute noch gut ausgestattet. In 10 Jahren bereits wird sich die Konzentration der kapitalgesellschaftlich organisierten law firms bemerkbar machen, die den Mandatsmarkt leerfischen, recht viele Versicherte vereinen, aber nicht für proportionale Beitragszahlungen ihrer Associate-Arbeitsbienchen sorgen. Es wird dann auch mehr Empfänger geben.
Spätestens dann, wenn die eigene üppige Personalausstattung oder der State-of-the-art Verwaltungsbau in Gefahr ist, wird man sich dem Thema Scheinselbständigkeit und entgangene Beiträge etwas ernsthafter widmen.