Anfängerfragen

P

paule

Guest
Wenn man als Patentanwalt oder Kandidat sich hauptsächlich um Mandate auf dem eigenen wissenschaftlichen Fachgebiet kümmert...
gibt es sowas? Meines Erachtens höchstens in der Chemie oder in einer Industriepatentabteilung.

Einwerfen könnte man noch, dass man zumindest als "fertiger" Patentanwalt mit sehr guten Kenntnissen einer "exotischen" Sprache durchaus punkten (und viel Geld verdienen) kann. Kanzleien, die sich beispielsweise auf die GUS-Länder spezialisiert haben und in russisch mit den entsprechenden Ämtern korrespondieren können, sind mE sehr gefragt. Ähnliche Nischen und/oder "Alleinstellungsmerkmale" im Wettbewerb mit anderen Kanzleien sind sicher von Vorteil. Mit Englisch oder Französisch kann man aber nicht viel reißen.

Prinzipiell sollte man sich aber immer vor Augen halten, dass man als "fertiger" Patentanwalt zu hoch qualifiziert ist, um Übersetzungen zu machen. Das können Profis billiger und besser.
 
F

Fritz

Guest
paule schrieb:
Prinzipiell sollte man sich aber immer vor Augen halten, dass man als "fertiger" Patentanwalt zu hoch qualifiziert ist, um Übersetzungen zu machen. Das können Profis billiger und besser.
Genau. Und deshalb liegt der Fall von Gronds Vater und seinen Wörterbüchern hier ein bisschen daneben. Für Übersetzungen hat ein PA "seine Leute", seine added value liegt woanders.
 
G

grond

Guest
Fritz schrieb:
paule schrieb:
Prinzipiell sollte man sich aber immer vor Augen halten, dass man als "fertiger" Patentanwalt zu hoch qualifiziert ist, um Übersetzungen zu machen. Das können Profis billiger und besser.
Genau. Und deshalb liegt der Fall von Gronds Vater und seinen Wörterbüchern hier ein bisschen daneben. Für Übersetzungen hat ein PA "seine Leute", seine added value liegt woanders.
Natürlich. Aber wenn die Dringlichkeit einer Angelegenheit nicht zulässt, einen Übersetzer zu beauftragen und anhand dessen Übersetzung die Relevanz und den Inhalt eines Dokumentes zu beurteilen, dann können - ich wiederhole mich - Grundkenntnisse einer weiteren Sprache als des Englischen, definitiv nicht schaden.

Es ging hier nie um die Anfertigung von Übersetzungen, schon gar nicht aus Sprachen, die man nicht wirklich beherrscht!

Außerdem habe ich tatsächlich fast ausschließlich Mandate aus meinem Fachgebiet und arbeite nicht in einer Industrieabteilung. Zudem ist schon so mancher Patentanwalt über die Jahre zum Experten des Forschungsgebietes seines wichtigsten Mandanten geworden, obwohl dieses Forschungsgebiet weit von seinem eigenen ursprünglichen Fachgebiet lag.
 
E

Elke

Guest
paule schrieb:
Einwerfen könnte man noch, dass man zumindest als "fertiger" Patentanwalt mit sehr guten Kenntnissen einer "exotischen" Sprache durchaus punkten (und viel Geld verdienen) kann. Kanzleien, die sich beispielsweise auf die GUS-Länder spezialisiert haben und in russisch mit den entsprechenden Ämtern korrespondieren können, sind mE sehr gefragt. Ähnliche Nischen und/oder "Alleinstellungsmerkmale" im Wettbewerb mit anderen Kanzleien sind sicher von Vorteil. Mit Englisch oder Französisch kann man aber nicht viel reißen.
Richtig. Einige Kanzleien beschäftigen auch muttersprachliche Mitarbeiter (z.B. Japaner), meistens keine PAs sondern eher Übersetzer oder Assistenten, die eine Art "Mädchen für alles" im Umgang mit den betreffenden ausländischen Mandanten, Anwälten und Texten sind. Die sind einfach billiger als PAs und leichter zu finden, und können auch Teilzeit arbeiten (sind meistens Japanerinnen....). Nach meinen Erfahrungen sind oberflächliche Sprachkenntnisse in Exotensprachen nur für Cocktailparties von Belang : man kann einen korrekten Geschäftsbrief in Koreanisch schreiben, oder man kann es nicht (und sollte es dann lieber bleiben lassen). Deshalb ist es m.E. auch nicht rentabel, von Null auf eine Exotensprache zu lernen (es sei denn, man hat starke persönliche Mortive).
 
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