Auch ich bin gerade dabei, das ideale Diktiergerät zu suchen. Auf folgendes bin ich dabei gestossen:
a) drei Firmen: Grundig, Olympus und Phillips:
aa) andere Firmen stellen zwar sehr nette digitale "Notetaker" her,
aber bieten eben nur das halbe Produkt an. Denn ein Abspielgerät
für Sekretärinnen gibt es da nicht
bb) Diese drei Firmen bieten .dss-Dateien als Aufnahmeformat an.
Warum kein .mp3 ist mir schleierhaft. Wird hier eine für uns
teurere IP-Strategie verfolgt?
cc) Vorsicht: Nicht alle Geräte auf denen "digitales Diktaphon"
steht ist auch wirkliches eines drin.
Olympus DS-2 (mit Stereo Option (dann aber .wmv-Dateien)):
Kann nicht wirklich unzusammenhängende Diktate aufnehmen.
Einmal den Button losgelassen, muss man eine neue Datei
anfangen was den Nutzen ins sinnlose abfeuert.
Grundig: Hat echte Probleme mit dem USB-Standard als
Storage Type Class aufzutreten. Bei anderen OS als WIN gibt's
Schwierigkeiten, weil sich das Grundig als Grundig Dictation
Device am USB-Port meldet, der scheinbar nicht immer als
Storage Type Class erkannt wird.
Phillips: Die High End Geräte haben konfigurierbare Knöpfe, die
nur WERKSEITIG !!!! Konfiguriert werden können.
Keines der Geräte kann BlueTooth. Wer glaubt, dass 10 x täglich
mini-USB-Stecker ins Diktapphon 'rein und 'raus stecken zur
langen Haltbarkeit führt, der irrt. Statt dessen bietet Grundig ein
RFID Empfänger an, der Transponder ausliest oder Barcodes
Scannen sollen die Grundig-Geräte demnächst auch. Wo RFID
und Barcodes sind, soll bestimmt nicht mehr "manuell" diktiert
werden. Blödes Feature. Auch Kameras werden als Zusatzfeature
angeboten.
b) Abspielgeräte:
aa) Grundig bietet immerhin ein Kombi-Gerät an, mit dem
die digitalen wie auch die Analogen Diktaphone abgespielt
werden können. Das Adaptergerät ist aber mit ca. EUR 300
sehr teuer, denn drin ist keine Elektronik, nur Drähte, die
einen Umschhalter Digital/Analog ermöglichen, es hat
Slots zum Einstecken von Medien, die an USB weitergeleitet
werden. Abgespielt etc. wird aber nur mit der Software von
Grundig über eine SoundBlaster Karte, die wiederum ins
Abspielgerät geleitet werden muss.
bb) Olympus bietet ebenfalls Software zum Abspielen an.
cc) Phillips: habe ich keine Erfahrung.
dd) alle Software'en von Grundig, Phillips und Olympus wollen
mit der Seriennummer des dazu gehörigen Gerätes
freiugeschaltet werden. .dss Dateien fremder Geräte
werden aber dennoch erkannt und abgespielt.
c) Kompatibilität innerhalb der .dss Welt scheint sie zu existieren
d) Import: .wav-Dateien. Ein .mp3 .dss Konverter habe ich noch nicht gefunden, sonst könnte man auch auf iPods mit Diktierfunktion zurückgreifen, wenn man es mag.
e) Schnelligkeit:
Viele Diktaphone haben eine "Bill Gates-Gedenkminute" eingebaut.
Schaltet man das Gerät ein, dann kommt bei Grundig erst mal eine
"Eieruhr". Ebenso bei manchen Olympus-Geräten. Was beim Kauf
nicht weiter auffält, nervt im Alltag ungemein. Wenn ich ins
analoge Gerät eine Kassette einwerfe, dann kann ich sofort
diktieren. Die steten Verzögerungs-10-Sekunden können einen
tödlich nerven.
f) Cradles:
Die Cradles mitmini-USB-Steckern sind weit empfindlicher als
Handy-Cradles, wo man bereits gelernt hat, dass man Stecker
für den Einsatz im Feld nicht beliebig filigran bauen kann.
e) Feedback beim "Rückspulen": Ein Sekundenzähler auf dem Display.
Was, wenn man mit analog angefangen hat, nervt. Ein schnelles
Mickey-Mouse-Gequatsche der eigenen Aufnahme wäre hier
sicherlich hilfreicher. .dss-Dateien können angeblich nicht
ohne weiteres "rückwärts gespielt werden, weshlab dieses
Feature bei vielen geräten fehlt.
FAZIT: Digitale Diktaphone sind -wenn ausgereift- sicherlich eine Investition Wert. Es fehlt eine drahtlose Übertragung, die das Diktaphon unempfindlich gegenüber ggf. hektischem hin- und herstecken macht.
Nicht alle .dss-fähigen Diktaphone können wirklich Copy/Paste. Manche verzeihen einem nicht einmal ein Ausschalten während des Diktats, sondern nur den Druck auf den Pause Button. Wer tatsächlich eine Stunde diktiert, kann nicht erwarten, dass er dies ungestört und in einem Rutsch tut. Vielmehr kann ein Mittagessen dazwischen liegen, oder ein Anruf oder man wird zu seinem Ausbilder zitiert oder, oder, oder es gibt viele Situationen, in denen man das Diktaphon gern ausschaltet und später dort weitermacht, wo man aufgehört hat.
Eine Importfunktion .mp3 zu .dss wäre Hilfreich. .wav-Datei-Import ist eine Krücke, denn Diktaphone, die auf .wav setzen, werden kaum eine Stunde bequatscht werden können.
Das ideale Diktiergerät habe ich noch nicht gefunden, aber vielleicht hilft einer, der oben nicht mehr auf sein digiphon verzichten möchte. Erzählt bitte von euren Erfahrungen.
Viele Grüsse und über eine Antwort würde ich mich freuen,
Hugo