Patento schrieb:
Ich hatte mir auch überlegt, als Prüfer zum EPA zu gehen.
Mittlerweile bin ich allerdings nicht ganz unglücklich, es nicht versucht zu haben. Durch einen Bekannten, der dort seit einiger Zeit arbeitet, habe ich einigen Einblick in den dortigen Arbeitsalltag.
Kurzfassung:
- man sitzt tagaus tagein alleine in seinem Zimmer (und zwar ohne wesentliche Abwechslungen)
- mehrmals pro Woche kommt der Aktenbote, legt einem die nächste zu begutachtende Akte auf den Tisch und holt die vorige ab
- die Arbeitsbelastung ist insgesamt eher mäßig
- mehr passiert eigentlich nicht für die nächsten X Jahre...
Fazit für mich: ich würde langfristig vermutlich eingehen. Meinem Kumpel gefällts übrigens recht gut ;-) - der ist aber auch von seiner Persönlichkeit eher dafür "geschaffen" als ich.
ja, das ist es ziemlich gut auf den Punkt gebracht; man kann es als eine Art 'intellektueller Fiessbandarbeit' bezeichen, oder, wie ein böser Kommentar auch 'mal meinte, "ein hochqualifizierter Idiotenjob";
klar kann man auch als EPA zum EPA gehen; für's EPA ist es doch nur praktisch, wenn jemand schon entsprechende Vorkenntnisse mitbringt, und nicht erst in die Geheimnisse des EPÜs und des PCTs eingeweiht werden muss. Aber warum erst den steinigen Weg gehen, um dann als Ameise hinter Aktenbergen zu verstauben? Also kommunikative/kommunikationsfreudige Leute sollten sich wohl besser nach was anderem umsehen. Nicht nur die Tätigkeit als solche ist ziemlich beschränkt, wenn man Pech hat, erwischt man auch noch ein Fachgebiet, das keinen Hund hinterm Ofen hervorlockt.
Die Konditionen sind natürlich gut (Gehalt, Sicherheit, Arbeitszeiten), keine Frage, aber der Job kann auch zum goldenen Käfig werden. Da muss jeder die Prioritäten für sich selber setzen.
Was die Nationalität angeht, so muss man sagen, das das Angebot das Anforderungsprofil bestimmt. An Bewerber aus unterrepresentierten oder neuen Vertragsstaaten werden lang nicht so hohe Anforderungen gestellt, wie z.B. an die zahlreichen deutschen Bewerber. Sprache ist beispielsweise sehr wichtig. Wer nicht fit in Englisch ist, kann's gleich vergessen, und solide Grundkenntnisse in Französisch sind schon Minimum.
Momentan finden sich auf der EPA-Homepage wieder zahlreiche Stellenangebote. Man sollte sich aber tatsächlich nur auf solche Gebiete bewerben, auf denen man entprechende Kenntnisse hat. Denn es ist davon auszugehen, dass diese im Vorstellungsgespräch abgefragt werden, und es wäre schade ein solches Gespräch vor die Wand zu fahren, weil man sich auf ein Gebiet beworben hat, von dem man eigentlich nicht gross Ahnung hat.