aller anfang ist schwer...

N

Na ich!

Guest
Hi Leute,

ich frag mich wie bei euch so die erste Zeit verlaufen ist in der PA-Ausbildung. Ihr hattet doch wahrscheinlich von Jura und Patenten nicht viel Ahnung, das sollte euch doch erst in Hagen vermittelt werden. Wie wurdet ihr den von euren Chefs dann eingesetzt? Oder seid ihr eh nur genommen worden, weil ihr euch vorher schon eine Menge juristisches Fachwissen eingeeignet hattet?
 
N

Na und ich erst!

Guest
"Ich hab hier einen Entwurf von einer Idee xyz. Hier ist ein Schema, wie ein Patent aufgebaut ist. Machen Sie doch einfach mal."
 
Z

zaphod

Guest
Da ist der Rechner, da ist der Bescheid, schreiben sie mal die Erwiderung...
 
D

Diktator

Guest
Da ist der Rechner, da ist der Bescheid, schreiben sie mal die Erwiderung...
Schreiben? Schreiben hier viele ihre Erwiderungen selber? Bei uns wird ausschließlich diktiert und handschriftlich korrigiert. Ich dachte das wäre gängige Praxis.

Bedeutet das Schreiben nicht einen wesentlichen Zeitverlust, selbst wenn man in der Lage ist schnell zu tippen.

Ein Anwalt sagte mal zu mir, dass als Anwalt mit ein bisschen Berufserfahrung schon 2-3 Bescheide pro Tag drin sein sollten. Wie soll das funktionieren, wenn man selber tippt?
 
T

Tipp-or

Guest
Würde ja diktieren, wenn ich denn ein Diktiergerär kriegen würde.... Habe mir in fast einem Jahr ca. dreimal eins leihen dürfen.

Ich denke ja auch, dass diktieren schneller ginge - aber die Tippse, die es schreibt, müsste ja auch bezahlt werden. (Oder kommt in der Zeit, in der sie meine Texte schreibt, nicht dazu, die Texte meines Scheffs zu schreiben)
 

Pat-Ente

*** KT-HERO ***
Rechner? *lol*

"Sie werden sich ans Diktieren gewöhnen müssen!"
Und tatsächlich, hat gar nicht weh getan ...

Das juristische und patentfachliche Wissen hat bei mir am Anfang tatsächlich gefehlt, das wurde wenn erforderlich dann eben während der Arbeit aufgeforstet. Hilfreich waren da auch die Kandidaten-AGs.

Ich wurde aber auch von Anfang an mit ernsthaften Aufgabenstellungen beauftragt, wobei dann oft noch viel Detail- und Ausbildungsarbeit in den Korrekturzyklen verrichtet wurde. Und ich habe zu meinen ersten Aufgaben auch jeweils ein paar Musterakten bekommen, um zu sehen, wie das grundsätzlich funktioniert.
 
R

Robby

Guest
Mein erster Rechner hatte 100 MHz. "Mehr brauchen Sie nicht, Sie sollen diktieren." Dann gings los, volles Programm.
 
L

Lisa

Guest
Learning by doing - am Anfang wurden mit mir die Akten noch erst Mal besprochen, bevor ich dann etwas diktieren durfte, was ich mit dem Chef abgesprochen hatte, dann die besagten Korrekturzyklen... Ein bisschen Selbststudium war auch gefordert, ich habe also mal in einem Patentrechtslehrbuch nachgelesen, was das denn mit der Patentierbarkeit (Neuheit, erf. Tätigkeit) so auf sich hat - zusammen mit Musterakten reicht das für die ersten Bescheidserwiderungen.
 
P

Plempi

Guest
Glückwunsch an Pat-Ente für die Postings, ;-)


"... als Anwalt mit ein bisschen Berufserfahrung schon 2-3 Bescheide pro Tag drin sein sollten ..."

Kurze Frage: wieviele Stunden umfasst denn so ein "Tag"?

Es ist doch vollkommen dämlich auch nur vage Zahlenangaben darüber machen zu wollen, wieviele Bescheide "pro Tag drin sein sollten". Es hängt doch überhaupt schon mal davon ab, ob der Mandant die Anmeldung weiterverfolgen möchte. Ich kann am Tag 50 Bescheide "rauslassen", in denen ich die Anmeldung fallen lasse, gar kein Problem. Es hängt auch davon ab, wieviele Seiten das Ganze umfasst und wie die Entgegenhaltungen sind.
 
Z

zaphod

Guest
Also, ich bin noch nicht wirklich überzeugt, daß ich schneller diktiere als tippe.
Tippen läuft einigermaßen flott, beim Diktieren besteht das Problem einfach darin, den Satz vorher spruchreif im Kopf zu haben, was bei meiner Tendenz zu Endlossätzen dann doch eher schwierig ist (könnte aber auch eine gute Selbstkorrektur sein). Wenn man natürlich nicht mit seinem Textverarbeitungsprogramm umgehen kann, ist es eh schneller, wenn andere tippen :))

Weiterhin ist dann zu berücksichtigen, daß ich den getippten Text sowieso nochmal korrekturlesen muß. Wie läuft das dann, schreibe ich mit rotem Kuli die Korrekturen rein und die "Damen" arbeiten die dann ein? Was für ein Zeitaufwand.

Wie dem auch sei, wie lange ich für z.B. eine Erwiderung brauche hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere, wie komplex die Materie ist. Klar, wenn der Prüfer sagt:"alles ok, nehmen Sie noch den SdT in die Beschreibung auf und dann erteilen wir", ist ein Bescheid schnell erledigt, wenn ich mich aber in eine Akte, die ich noch nie gesehen habe, gründlich einlesen muß, um eine sinnvolle Erwiderung zu schreiben und vom Mandanten keine wirkliche Hilfe zu erwarten ist, dauert das schon was länger. Bei mir jedenfalls ist dann das Tippen nicht der limitierende Faktor, sondern eher meine beschränkte Auffassungsgabe ;-).

Abgesehen davon wäre es dann konsequent, eine automatische Spracherkennung zu benutzten, die Fachterminogie besitzt und Lernfähig ist, und den Text gleich in den Rechner zu sprechen, so daß nur noch die Worddatei (o.ä.) überarbeitet werden muß.

Ich habe mit einer einfachen SW mal zu Hause gespielt und fand das Ergebnis nicht so schlecht, sicher alles eine Frage der Gewöhnung und der Qualität der technischen Ausrüstung. Ein gutes Mikro und eine gute Soundkarte können da Wunder wirken. Bevor es zur Spracherkennungs-SW lange Diskussionen gibt: Mir ist bewußt, daß es dazu unterschiedliche Meinungen gibt, doch ich wäre für Erfahrungsberichte von jemandem aufgeschlossen, der das Zeug nicht nach 20 min. zur Seite gelegt und beschlossen hat, daß es nicht funktioniert. Word z.B. benutze ich seit Jahren und finde immer noch neue und/oder annoying Features und lerne wie was funktioniert.

Die Korrekturläufe gab es bei mir übrigens auch. M.E. würde auch etwas gewaltig nicht stimmen, wenn das nicht so wäre. Die Chance, das ich von Anfang an alles richtig mache ist doch eher gering.

Den roten Faden reiche ich bei Gelegenheit nach, sorry... ;-)

Zaphod
 
D

Diktator

Guest
beim Diktieren besteht das Problem einfach darin, den Satz vorher spruchreif im Kopf zu haben
Wenn Du mal eine zeitlang diktiert hast, und bei mir ist es jetzt über ein Jahr, wirst Du sehen: Genau das Gegenteil ist der Fall!

Du musst in keinster Weise den Satz im Kopf vorformulieren. Im normalen Leben sprichst Du doch auch das aus, was Du gerade denkst und mit ein bisschen Übung wird es Dir auch möglich sein, dies auf komplexere Sätze zu übertragen.

Dies ist m.E. auch eine gute Übung für mündliche Verhandlungen, denn das Diktieren schult, sich in Wort und nicht nur in Schrift fehlerfrei ausdrücken zu können.
 

arcd007

*** KT-HERO ***
Hi,

Robby schrieb:
Mein erster Rechner hatte 100 MHz. "Mehr brauchen Sie nicht, Sie sollen diktieren." Dann gings los, volles Programm.
100MHz hatte meiner nicht unbedingt, ich durfte mir erst mal einen neuen Rechner bestellen :) Dann gings aber auch gleich los mit dem vollen Programm, sprich Rechercheberichte, Prüfungsbescheide, Neuanmeldungen, ausl. Mandanten, Mandantenbesuche und natürlich auch Marken, Kollisionsüberwachung, etc.
Nach 6 Wochen stand ich schon ganz schön tief im Wasser.

Ciao

arcd
 
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