Teilzeittätigkeit im Patentwesen

P

Patentinteressierte

Guest
Hallo,

ich habe Ende vergangenen Jahres meine Promotion in Physik abgeschlossen und interessiere mich für eine Tätigkeit im Patentwesen. Durch ein Praktikum in einer Patentanwaltskanzlei und verschiedene Fortbildungen habe ich bereits einen kleinen Einblick in dieses Tätigkeitsfeld gewinnen können. Da ich aber seit kurzem zudem Mutter bin, und diese Rolle einer Berufstätigkeit keinesfalls völlig unterordnen möchte, würde es mich interessieren, ob und in welcher Form es Eurer Einschätzung und Erfahrung nach im Patentwesen, insbesondere in Patentanwaltskanzleien, Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit gibt.

Über allgemeine und gerne auch konkrete Hinweise den Raum Köln/Bonn betreffend würde ich mich sehr freuen!
 
U

u. n. own

Guest
Wie sagt Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber...

Zuerst musst Du eine Kanzlei finden, die bereit ist, Dich in Teilzeit zu beschäftigen. Dann lautet die nächste Frage, in welcher Funktion Du arbeiten willst: Als Kandidatin? Als Patentsachbearbeiterin? (Ohne Genaueres zu wissen, vermute ich, dass eine Kandidatenausbildung in Teilzeit wohl schwierig bis unmöglich sein wird.)
 
G

gast

Guest
Es gibt durchaus flexible und familienfreundliche Kanzleien, mit denen eine Beschäftigung in Teilzeit (auch zur Ausbildung) vereinbart werden kann. Dies sollte alleridngs auch mit dem Ausbildungsreferat des DPMA abgestimmt und genehmigt werden. Die Ausbildungszeit wird dementsprechend wohl insgesamt verlängern.
Insofern: richtige Kanzlei finden und geschickt verhandeln, dann sollte schon was gehen.
 
G

goertz

Guest
ansonsten: vielleicht mal in der Industrie anfragen - dort geht es m.E. oft etwas familienfreundlicher zu. Kandidatenausbildung sollte auch in Teilzeit gehen, dauert aber dann eben länger.
 
Z

Zwischenzweispieleninsforumschauer

Guest
"Flexible Kanzleien" werden eine Teilzeitkandidatin sicher nicht beschäftigen, bei aller Familienfreundlichkeit. Das bedeutet nämlich, das ein Arbeits- und Ausbildungsplatz samt Arbeitszimmer für 4 bis 6 oder mehr Jahre für eine Auszubildende blockiert wird (je nach Intensität der Teilzeit), die man auch nicht mehr kündigen kann (ist ja ein Ausbildungsplatz...).

Hagen und die Arbeitsgemeinschaften wird sie sicher mitnehmen müssen/sollen/wollen. Und dann geht die familiengebundene Kölnerin mit oder ohne ein kleines Kind nach München ins Amtsjahr.... Da dürfte "geschicktes Verhandeln" allein wohl nicht ganz ausreichen.

Vielleicht geht es bei gelegentlich sehr erwünschten aber nicht ständig gebrauchten Fremdsprachenkenntnissen (Französisch oder Spanisch) oder bei Kleinkanzleien, bei denen ein "voller" Kandidat noch nicht bezahlt werfen kann. Ansonsten läuft es evtl. noch auf die Position eines mehr oder weniger freien und ungelernten Mitarbeiters hinaus.
 
K

Klaus Bungartz

Guest
Meiner Erfahrung nach sind die verschiedenen Kanzleien extrem vielfältig, deswegen würde ich nicht von vorneherein ausschließen, dass so etwas geht. Sicher gibt es die "klassischen Kanzleien", bei denen voller Einsatz - über 40h die Woche hinaus - gefordert wird, hier wird es in der Regel schwierig werden. Es gibt aber auch noch eine Menge anderer Kanzleien, die sicherlich einer "halben Stelle" oder einer anderen Lösung gegenüber aufgeschlossener sind.

Wichtig ist aber, dass alle Bedingingungen und Fragen von Ihnen als Bewerberin vorher geklärt werden, da erfahrungsgemäß die angesprochene Kanzlei nicht Willens wein wird, sich selbst um Zulässigkeitsfragen eines Sonderweges zu kümmern.

Ich würde mir also ein oder zwei Modelle ausdenken, die Machbarkeit mit dem DPMA abklären und dann gezielt eine Stellenanzeige schalten oder auch mal die kleineren Kanzleien per Mail der Brief kontaktieren.

Möchten sie nur halbtags arbeiten oder können Sie sich vorstellen, einige Arbeit mit nach Hause zu nehmen und zuhause Heimarbeit zu machen? So könnte ein Model zum Beispiel so aussehen:

Sie arbeiten Halbtags für 50% des üblichen Kandidatengehalts, und können je nach "geschafftem" Umfang (Sie werden ja selbst nicht wissen, wie oft der/die Kleine Sie braucht) über zusätzlich honorierte Heimarbeit etwas dazuarbeiten/verdienen. So könnten Sie evt. auf 4 Jahre Kandidatenzeit kommen, was ihnen evt. vor Einschulung des Kindes das Amtsjahr ermöglicht, wenn es altersmäßig passt.
 
P

Patentinteressierte

Guest
Vielen Dank schoneinmal für die durchaus mutmachenden Hinweise!
Die Ausbildung zur Patentanwältin zum jetzigen Zeitpunkt zu beginnen, stelle ich mir selbst mit einer Teilzeitstelle schwierig vor, insbesondere wegen des dann unvermeidlichen Münchener Jahres. Ich dachte auch eher an eine Stelle als Patentreferentin oder -ingenieurin, oder wie auch immer man die im gewerblichen Rechtsschutz tätigen nicht-Anwälte und nicht-Kandidaten bezeichnet. Wenn ich richtig informiert bin, steht einem nach einer ausreichend langen Tätigkeit dieser Art doch auch der Weg zu den Prüfungen offen?
Sehr gute Französischkenntnisse könnte ich durch ein Jahr Studium in Frankreich in der Tat vorweisen und wäre auch gerne bereit, diese anfangs verstärkt für Übersetzungen einzusetzen.
 
F

Familienfreundliche Patentanwälte

Guest
Hallo Patentinteressierte,

das klingt durchaus realistisch. Haben Sie Interesse an der Patentierung von Software?

Mehrere unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten mit Home-Offices . Unser am nähesten zu Ihnen liegendes Büro ist jedoch fast 100 km von Köln/Bonn entfernt.

Über eine Bewerbung per E-Mail an: Patentanwalt ( ) gmx . de

würden wir uns freuen.

Viele Grüße

....

(Familienfreundliche Patentanwälte)
 
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