Der jetzige Arbeitgeber hält rasti doch sicher für einen guten Mann? Dann hat er bei 10 Jahren Berufserfahrung, tollen Sprachkenntnissen etc. vermutlich längst eine Führungsposition im mittleren Management und weiterer Aufstieg ist nicht nur geplant, sondern in Sicht.
Dann wird der Arbeitgeber die ganze Idee für ziemlich dämlich halten: Warum sollte er einen Topmann die Hälfte der Arbeitszeit woanders arbeiten lassen? Und dann noch, damit dieser seinen absehbaren Absprung aus dem Unternehmen bezahlt vorbereiten kann? Für eine Gründung einer bisher nicht vorhandenen und offenbar nicht dringend benötigten kleinen Einmannpatentabteilung wäre rasti überqualifiziert und viel zu teuer.
Als Teilzeitkraft ist so ein Mann während der PA-Ausbildung für den bisherigen Arbeitgeber wertlos: Unmotiviert (er will ja auf was ganz anderes hinaus), als Personalführung aufgrund halbtägiger Abwesenheit ungeeignet; Auswärtstermine kann er aufgrund des anderen Jobs gar nicht mehr oder nur eingeschränkt wahrnehmen; als Forscher/Entwickler bald auf dem Abstellgleis, weil sein Zulernpotential zeitlich und arbeitsmäßig anderweitig gebunden ist.
Es gäbe nur einen Grund für den Arbeitgeber, dem Projekt zuzustimmen: Er hält rasti für eine überbezahlte Niete und will ihn ohnehin loswerden. Dann spart er durch die Teilzeitausbildung schon mal gleich die Hälfte des Gehaltes, muss keine sonst erforderliche Abfindung mehr zahlen etc.
Imho wäre es für rasti gefährlich, auch nur die Idee seinem Arbeitgeber zu unterbreiten, wenn er nicht einen Karriereknick riskieren will: Seine Motivation könnte in dessen Sicht in Zweifel geraten. Eine intensive, etwa zwei- oder dreiwöchige Tätigkeit bei der betreuenden Patentanwaltskanzlei zwecks tiefgreifender Einarbeitung in die gesamte Materie des Patentwesens ließe sich dagegen sicherlich für einen zukünftigen Leiter einer Forschungsabteilung oder so als sinnvoll verkaufen und das macht die Kanzlei für den Mandanten sicher auch sehr gern.