Probleme in der Ausbildung

Anna G

Schreiber
Ich bin seit 1.9. Auszubildende zur Patentanwaltsfachangestellten in Essen (Ruhr). Leider bemerke ich jetzt schon, dass ich, zwar nicht mit diesem Berufsbild, aber jedoch mit der ausbildenden Kanzlei nicht so ganz klar komme. Täglich (bis auf die Schultage Mittwochs und Freitags) sitze ich nichtstuend von 8-17 Uhr meine Zeit ab. Wenn ich herumgehe und frage, ob jemand etwas für mich zu tun hätte, werde ich von einem zum anderen geschickt, und jedes Mal wird mit gesagt, man hätte nichts für mich zu tun. Auch das von mir gesuchte Gespräch mit meinem Ausbilder hat mir wenig weiter geholfen, da mir nur gesagt wurde, man wisse ja nicht, wie belastbar ich sei und damit war dieses Gespräch beendet. Auch bei den Mitarbeitern scheine ich, ich weiß aber nicht warum, nicht sehr willkommen zu sein. Sobald ich die Kanzlei morgens betrete, verzieht sich 7/8 der Angestellten in die Küche. Da ich hier wenigstens zu einer Person(die allerdings auch sehr bald gehen wird) einen halbwegs akzeptablen Kontakt habe, weiß ich, was sich dort oben in der Küche erzählt wird, nämlich warum ich eine ¾ Stunde bis zur Schule brauche (ich gehe Mittwochs vor der Schule noch arbeiten, da ich Mittwochs die ersten beiden Freistunden habe). Allerdings ist für mich eine ¾ Stunde Schulweg von Büro bis Schule normal, da man ja nicht nur die Fahrzeit, sondern auch die "Laufzeit" beachten sollte. Auch ansonsten finde ich die Umgangsweise der Angestellten mir gegenüber etwas unfreundlich, da ich nicht nur mit meinem Nachnamen angesprochen werden will! Ein Beispiel: Ich betrete die Küche um eine Angestellte zu fragen, ob Sie etwas für mich zu tun hätte. Ich Hatte nicht mal Zeit, mein Anliegen Auszudrücken, als diese mich anraunzte: " (Nachname) was wollen Sie denn schon wieder!" Da der Ton bekanntlich die Musik macht merkte ich, dass dies nicht ironisch oder ähnliches gemeint war. Aber um noch einmal auf die Sache mit dem "Zeit absitzen" zu kommen. Ich habe wirklich allerlei versucht, mich zu beschäftigen?wenn ich mich mit dem Schulbüchern beschäftige, wird mir gesagt, dazu sei der freie Tag da (der Tag wo ich nach der Schule nicht arbeiten muss). Ich komme mir hier in dem ganzen Büro vor, als sei ich hier absolut nicht willkommen. Meine Mutter, selbst Patentanwaltsfachangestellte, riet mir, die Ausbildung einfach so durchzuziehen oder wenn es wirklich nicht anders geht, 1 Jahr dort zu bleiben und dann zu wechseln. Doch ich selber frage mich, wie ich das schaffen soll, wenn mir selbst mein Arzt schon sagt, dass mich das kaputt zu machen scheint (ich war in letzter Zeit häufiger krank, insgesamt seit Sept. 2 ½ Wochen)! Vielleicht bekomme ich auf diesem Weg einen Rat von jemandem, dem es vielleicht ähnlich geht, oder der mir sagen kann, was ich nun tuen kann. Ich danke im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Anna G.
 
H

Helferlein

Guest
Ich vermute mal, der Beitrag sollte eigentlich im Forum der PaFAs landen.

Grundsätzlich: Ich wäre zurückhaltend mit allzu genauen Angaben (Name, Stadt, Anzahl der Mitarbeiter) in einem Forum. In besagter Stadt gibt es nur 5 Patentanwaltskanzleien. Davon scheint nur eine ein größerer Laden zu sein, es kommt also nur diese in Frage. Diese Foren kann jeder auf der Welt lesen! Dann doch lieber anonym bleiben, oder?

Grundsätzlich sollte man mit den Leuten sprechen. Das geht nicht immer, vor allem benehmen sie sich oft unter vier Augen ganz anders (typisches Verhalten von unsicheren Charakteren).

Mein Ratschlag: Einfache (bösartiges Wort!) Menschen haben oft einfach nur Angst vor allem, was fremd ist. Ein neuer Kollege ist definitiv am Anfang (aha!) fremd. Er wird also kritisch bis feindlich behandelt. Das ist fast immer und fast überall so. Also: Am Anfang nicht alles zu Herzen nehmen ("dickes Fell") und einige Zeit abwarten. In dieser Zeit vielleicht selbst erst recht freundlich auftreten (nicht zurückziehen). Dann erledigt sich das bald von alleine.

Das Problem der Unterbeschäftigung ist dadurch aber noch nicht gelöst.

Was ich hier nicht verstehe: Wieso ist einerseits keiner da, der den Mangel an Arbeit bemerkt, andererseits werden Schulbücher bemerkt und kritisiert? Wie kommt das?

Wurde das Problem im Chef-Gespräch klar genug ausgesprochen?
 
G

Gutmeiner

Guest
Liebe Anna,

bei diesem Fall gibt es wohl nur eine vernünftige Antwort: Du musst die "Ausbildung" sofort abbrechen. Solche Bedingungen hält kein Mensch durch, außer vielleicht ein APPD-Mitglied.

Und wenn die Angaben oben tatsächlich stimmen, bist Du jetzt sowieso schon identifiziert und kannst mit Deiner Kündigung nur noch der Deines Chefs zuvorkommen.
 

Horst

*** KT-HERO ***
Nun mal langsam mit den jungen Pferden !

Jemandem hier allen Ernstes zur Kündigung zu raten, halte ich schlicht für falsch und unverantwortlich. Einfach aus dem Grund, dass niemand die genauen Umstände kennt und weiss, auf welchen Boden die Ratschläge fallen.

Ich persönlich bin eher der Durchhaltetyp. Es kann nur besser werden. Kollegen wechseln schließlich auch mal. Der Zeitraum einer Ausbildung ist doch auch überschaubar. Machen Sie die Ausbildung fertig und wenn es dann immer noch so düster ist, wechseln Sie in eine andere Kanzlei. Aber anzunehmen, es wäre woanders besser, kann schnell schief gehen.

Und ob irgend jemand aus Ihrer Kanzlei diesen Thread liest und auf Sie schließen kann, ist noch lange nciht gesagt und reine Spekulation.

Also Zähne zusammenbeißen und Kopf hoch !
 
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