Praktikum bei den Patentstreitkammern der Landgerichte

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Lisa

Guest
Wie viele von Euch sicher wissen, gibt es die Möglichkeit, ein zweimonatiges Praktikum an einem der Landgerichte zu absolvieren, die eine Kammer für Patentstreitsachen besitzen (Mannheim, Düsseldorf, München, ...). Diese 2 Monate können auf die 26 Monate beim PA angerechnet werden. I.A. handelt es sich bei dem Praktikum wohl nicht um eine Vollzeitbeschäftigung, sondern mit einem Sitzungstag plus einem Vorbereitungstag pro Woche ist es getan, allerdings wird man (wen wundert's) dafür natürlich auch nicht bezahlt.

Wer von Euch hat damit Erfahrung, das gemacht, oder das vor und kann dazu etwas sagen? Insbesonder interessieren mich die Fragen:

-wie lange vorher sollte man sich darum kümmern, einen Platz zu bekommen und wie funktioniert das?
- Bringts was? Was lernt man, bzw. was lernt man nicht?
-Wie finanziert man das bzw., was sagt die Kanzlei dazu? Wird man frei gestellt, wie sieht es mit eventuellen Fahrtkosten usw. aus?
-Was ist vom LG München als Praktikumsort zu halten? Interessant, oder wenn, dann lieber Düsseldorf oder Mannheim?
-zu welchem Zeitpunkt ist das sinnvoll?

Vielen Dank für Eure Antworten und Diskussionsbeiträge,
Lisa.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Wir wurde dazu geraten, dass Praktikum zu absolvieren, an dem Landgericht, in dessen ZUstaendigkeitsbereich man sich auch selbstaendig machen moechte.

Argument: Man wird bei den Richtern bekannt, und kann somit vielleicht auch Mandanten aquirieren.
 
G

GAST_DELETE

Guest
-wie lange vorher sollte man sich darum kümmern, einen Platz zu bekommen und wie funktioniert das?
Um einen Termin zu bekommen sollte man möglichst direkt zu Beginn der Ausbildung eine Anfrage an das entsprechende Gericht stellen (LG und OLG Düsseldorf sind immer auf lange Zeit ausgebucht).

Ablauf: Antrag stellen beim jeweiligen Gericht (wird dann an Präsident/in des zuständigen OLG weitergeleitet).
Präsident des DPMA muß dem Praktikum zustimmen. An den genauen Ablauf kann ich mich nicht erinnern, ergibt as´sich dann aber aus den Schreiben des Gerichts.


- Bringts was? Was lernt man, bzw. was lernt man nicht?
Habs selbst noch nicht absolviert, aber ich denke es bringt viel, da man mal die andere Seite kennenlernt und somit erfährt, worauf die Richter achten.

-Wie finanziert man das bzw., was sagt die Kanzlei dazu? Wird man frei gestellt, wie sieht es mit eventuellen Fahrtkosten usw. aus?
Ich mache das Praktikum während meiner Kanzleizeit, das heißt ich werde die zwei Tage/Woche von der Kanzlei freigestellt und auch weiter bezahlt. Fahrtkosten sind mein Problem.

-zu welchem Zeitpunkt ist das sinnvoll?
Das Praktikum wird soviel ich weiß erst nach mindestens einem Jahr Ausbildung genehmigt. Anfrage sollte aber schon früher erfolgen (s.o.).
 
G

gasolina

Guest
Also, ich habe mein Praktikum am Landgericht München I als sehr spannend und abwechslungsreich empfunden. Ich würde jeder und jedem wärmstens empfehlen, ein Praktikum an einer Streitkammer für Patentsachen zu machen.

Ich meine, dass die Frage, zu welchem Landgericht man gehen soll, eher weniger wichtig ist, denn das was man aus dem Praktikum mitnimmt, hängt letztendlich von der eigenen Motivation und dem Interesse an den Fällen ab.

Zum Zeitpunkt meines Praktikums hatte ich gerade die zweite Hagenklausur geschrieben und war deshalb in den entsprechenden Rechtsgebieten recht fit. Das Praktikum hat mein theoretisches Wissen mit Leben erfüllt, weshalb ich den Zeitpunkt - um die zweite Hagenklausur rum - ganz gut finde.

Überaus interessant fand ich es auch, den Verhandlungsstil und das Auftreten verschiedener Anwälte und Patentanwälte vor Gericht zu erleben. Das hat meinen Blick, hinsichtlich einer zukünftigen Suche nach einem Anwalts- Kooperationspartner bei Patentstreitsachen geschärft. Andererseits lernt man wie Richter an Streitsachen rangehen und kann versuchen, das bei den eigenen zukünftigen Schriftsätzen zu berücksichtigen.

Ich halte das Argument, man knüpfe durch das Praktikum mit den Richtern spätere berufliche Kontakte, für unsinnig. Ich habe "meine Richter" als sehr professionell erlebt, die sich ausschließlich mit der Sache beschäftigt haben und denen es im wesentlichen egal war, wer die Partei vertreten hat. Man kann bei den Richtern eher durch einen stringenten Schriftsatz Eindruck schinden, als durch ein Praktikum!

In diesem Sinne, nützt die Möglichkeit ein Praktikum an einem Gericht zu machen, um auch mal zu sehen, wie unsere Justiz arbeitet und funktioniert.
 
P

Plempi

Guest
"Wie soll das denn bitte funktionieren ? Ich verstehe kein Wort !"

Schon mal was von "Support your local court, bribe a prosecutor today!" gehört?

Grüße
 
P

PatentiX

Guest
hallo allerseits,
ich trage mich mit dem Gedanken im Anschluss an meine Ausbildung ebenfalls noch ein Praktikum am Landgericht für Patentstreitsachen zu absolvieren. Wie aufwändig ist eigentlich so ein Praktikum am Landgericht?

Danke für Eure zahlreichen Meldungen sagt

PatentiX
 
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