PCT PCT in amerikanischem oder britischem Englisch verfassen?

Gerd

*** KT-HERO ***
Hi,

macht es eigentlich mehr Sinn, eine in englischer Sprache einzureichende PCT Anmeldung in amerikanischem oder in britischem Englisch abzufassen?

Die Frage wäre m.E., ob das EPA auch amerikanisches Englisch akzeptiert, und ob das USPTO auch britisches Englisch akzeptiert, oder ob jeweils trotzdem eine Übersetzung in den regionalen "Dialekt" notwendig wäre.

Gruß
Gerd
 

patient

Vielschreiber
Es ist im Prinzip egal, ob man eine PCT-Anmeldung in britischem (BE) oder amerikanischem Englisch (AE) abfasst.
Ich habe schon eine Reihe von PCT-Anmeldungen, die von US-Patentanwälten für US-Mandanten in amerikanischem Englisch geschrieben worden sind, vor dem EPA betreut. Ich habe es noch nie erlebt, dass ein EPA-Prüfer verlangt hat, die Anmeldung auf BE umzuschreiben.
Im umgekehrten Fall (US-Verfahren; deutscher Mandant; Anmeldung in BE geschrieben) habe ich es in >5 Jahren Tätigkeit auch nur ein einziges Mal erlebt, dass ein US-Prüfer verlangt hat, eine britische Schreibung auf AE umzustellen. Allerdings war dieser Prüfer auch äußerst kleinlich und hat sich über drei Seiten mit Klarheitsbeanstandungen („indefiniteness objections“) aufgehalten und bei der Gelegenheit auch eine Reihe von Rechtschreibfehlern moniert. Darunter war dann auch eine Schreibung, die nach britischem Englisch korrekt ist. An die konkrete Beanstandung kann ich mich aber leider nicht mehr erinnern.

Ich würde empfehlen, einfach die Schreibvariante zu nehmen, die einem mehr liegt. Bei den meisten von uns ist das vermutlich britisches Englisch, weil das in den meisten Schulen in Deutschland unterrichtet wird.

Ich selbst schreibe PCT-Anmeldungen inzwischen lieber in amerikanischem Englisch, weil die amerikanischen Schreibweisen ein bisschen kürzer sind (z.B. tumor vs. tumour oder sulfur vs. sulphur). Mit ein bisschen Glück spart man sich durch die Verwendung der amerikanischen Schreibweisen auf 100 Seiten Beschreibung zwei bis drei Zeilen Text, was dann wiederum mit etwas Glück die Seitenumbrüche so zusammenschiebt, dass man eine Beschreibungsseite einspart. Außerdem ist man bei Tabellen mit vielen Spalten und Zeilen oft über jeden Buchstaben froh, den man einsparen kann.
 
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