Patent24 schrieb:
So ein Blödsinn. Natürlich kann man eine kleine Familie als Kandidat ernähren. Im Amtsjahr kann man auch noch jede Menge als Kollegenarbeiter dazuverdienen (meist mehr als in der Angestelltenzeit).
Na ja, wie groß die Menge ist, die man dazu verdienen kann, hängt auch davon ab, wie viel Zeit man selbst zum Lernen des nicht gerade sehr übersichtlichen Prüfungsstoffes braucht. Wenn es auf die Prüfung zugeht, würde ich Kollegenarbeit nicht mehr empfehlen. Aber das hängt sehr vom individuellen Stil ab.
Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass man eine Familie als Kandidat ernähren kann. Übliche Kandidatengehälter wurden schon in anderen Threads diskutiert. Wenn man natürlich vorher viel mehr verdient haben sollte, muß man den Rückschritt auch erst mal verdauen.
Eigentlich möchte ich aber auf folgendes hinweisen, was mir noch wichtiger erscheint als die finanzielle Seite:
Die Kandidatenausbildung ist von dem Hagen Fernstudium begleitet, welches zwar machbar ist, aber dennoch Zeit und manchmal auch einen Tag des Wochenendes für die Einsendearbeiten kostet. Zudem fallen Klausuren an, die vorbereitet sein wollen.
Im Amtsjahr bist Du, sofern nicht Münchner, von Deiner jungen Familie viel getrennt und am Pendeln. Manche Kollegen mit Familie haben die letzten zwei Monate des Amtsjahres, wenn die Pflichtveranstaltungen durch sind, wieder zuhause gewohnt. Aber dort mußt Du dann auch zum Lernen kommen neben dem Windelwechseln.
Wenn die deutsche Prüfung geschafft ist, dann kommt noch die Europäische dran, auch nochmal ein ordentlicher Brocken.
Was ich damit sagen will. Das Ganze ist kein Spaziergang und deine Frau wird so einiges allein schultern und Dir den Rücken freihalten müssen. Das war vielleicht früher mal selbstverständlich, ist es aber heut nicht mehr.
Du wirst weniger Zeit für Deine junge Familie haben als Du Dir das vielleicht manchmal wünscht.
Mein Rat: Wenn Du es angehst, dann such Dir eine faire Kanzlei, bei der Du (von gelegentlichen Arbeitsspitzen abgesehen) nach einem 8 Stunden - Tag nach Hause gehen kannst (Ja, das gibt es) und nicht in Arbeit ersäuft wirst, weil sich das angeblich für einen Patentanwalt so gehört (auch das gibt es). Sprich Deine familiäre Situation offen an und schau, wieviel Verständnis zurück kommt.