Und davon abgesehen ist es ja nicht das EPA, das die Aufgaben stellt, sondern eine Prüfungskommission, in der ziemlich viele Patentanwälte sitzen. Klar könnten die ein (politisches) Interesse an weniger zukünftiger Konkurrenz haben. Aber faktisch müssen diese armen Schw... jedes Jahr hunderte von Arbeiten von Wiederholern korrigieren, die sie nicht korrigieren müssten, wenn die Kandidaten besser durchkämen. Da bin ich doch recht sicher, dass die Kommission kein Interesse an immer mehr Durchfallern hat, schon aus persönlichem Frust nicht.
Und das EPA hat ein vitales Interesse daran, dass aus manchen Mitgliedsstaaten endlich mal jemand durchkommt, weil schon jetzt das ganze System in Frage gestellt ist. So kann in Griechenland oder Spanien kaum noch jemand ausgebildet werden, weil es kaum noch zugelassene Vertreter gibt (ein RA darf ja nicht ausbilden).
Das Problem sehe ich eher darin, dass die Kommissionsmitglieder, die die Aufgaben stellen, meinen, dass man zu viel können muss, um "fit for practice" zu sein. Und dass die Aufgaben manchmal abwegig gestellt sind, weil jeder meint, besonders originell sein zu müssen (vgl. den diesährigen DII-Teil, bei dem sich bestimmt jemand diebisch gefreut hat, Probleme mit Bereichsgrenzen, die sonst nur in der Chemie vorkommen und dort schon problematisch und unlogisch genug sind, in die Mechanik übertragen zu haben und dort die armen Mechaniker zum Haareausraufen zu bringen).
Also weniger Verschwörung gegen die Kandidaten, dafür mehr menschliche Schwäche der Kommission nach meinem Dafürhalten.
(Ich habe übrigens bestanden...)