Hallo Christian,
entgegen den bisher geäußerten Meinungen halte ich einen MBA für durchaus sinnvoll.
Primär zählt dabei aber - was ja auch durch die bisherigen Antworten deutlich wird - wohl weniger die "Außenwirkung" als vielmehr das, was Du selbst aus dem Aufbaustudium mitnimmst.
Das Patentwesen greift unmittelbar in das Wirtschaftsgefüge ein. Wer mit Schutzrechten in Berührung kommt (Deine Mandanten), verfolgt konkrete wirtschaftliche Ziele. Gewerbliche Schutzrechte sind da nur einer unter vielen Faktoren, die zur Beeinflussung der eigenen Wettbewerbsposition geeignet sind. Gewerbliche Schutzrechte spielen außerdem nicht nur eine Rolle im gewerblichen Rechtsschutz selbst, sondern bilden als immaterielle Vermögenswerte auch einen Teil des Anlagevermögens.
Gewerblicher Rechtsschutz und Wirtschaft sind in vielen Bereichen eng miteinander verflochten (Literatur: Kraßer, Patentrecht, 5. Auflage, § 3. Rechts- und Wirtschaftspolitische Wertung des Patentschutzes).
Da kann ein Blick über den Tellerrand sicher nicht schaden. Ob man den Aufwand eines wirtschaftlichen Aufbaustudiums als gerechtfertigt ansieht, sich selbst entsprechend weiterbildet oder es sein lässt, bleibt jedem selbst überlassen. Die "Außenwirkung" einer Promotion ist in der Branche sicherlich höher einzuschätzen, da stimme ich zu.
Auf die Qualität Deiner Arbeit im rein patentrechtlichen Bereich wird eine wirtschaftliche Zusatzausbildung weniger Einfluss haben. Ich meine aber, dass die Tätigkeit eines Patentanwalts über das rein Patentrechtliche hinaus geht.
Fry