Kandidat als Molekularer Biotechnologe (M.Sc.)?

G

GAST_DELETE

Guest
Hallo,

auch ich würde mich freuen, wenn ich ein kurzes Feedback bzgl. der Chancen auf eine Kandidaten-Stelle erhalten könnte: ich studiere derzeit Molekulare Biotechnologie (M.Sc.) an der TU München und habe gerade meinen B.Sc. abgeschlossen ("Sehr gut"). Den Master absolviere ich neben München auch in Cambridge (2 Monate Forschungspraktium) und voraussichtlich in Australien (6 Monate an der University of Queensland).
Neben dem B.Sc.-Studium habe ich an der gsf über einen Zeitraum von 7 Monaten hinweg am Projekt der Hühner-Genom-Sequenzierung mitgewirkt (--> Coauthor). Des weiteren habe ich letzten Sommer in Hamburg 2 Monate bei der artus GmbH in der Forschung&Entwicklung gearbeitet.

Meine Frage wäre nun, ob es denn möglich ist, nach dem Master-Abschluss (und vervollständigter 12-monatiger techn. Berufserfahrung) direkt, also ohne Promotion, mit beschriebener Qualifikation eine Kandidatenstelle zu erhalten. Auf welche Kriterien wird erfahrungsgemäß am meisten geachtet?

Würde mich freuen, wenn mir bereits jetzt der ein oder andere Ratschlag entgegengebracht werden könnte...

Schon vielen Dank im Voraus!
 

qwertzuiopü

BRONZE - Mitglied
Klar kannst du dich auch ohne Promotion bewerben (wobei es mit vielleicht etwas einfacher geht). Aber vielleicht sieht es in 2 Jahren wieder besser aus für Biotechnologen.
Zu den Kriterien: 1. englisch, 2. englisch, 3. englisch
Dafür ist es natürlich gut möglichst lange im Ausland zu sein. Was du dort genau machst, ob Hühnergenom entschlüsseln oder Briefmarken sammeln ist praktisch egal.
Viel Erfolg!!!
 
G

gast2000

Guest
Hm, ich weiß nicht...

Ich bin selber kein Biowissenschaftler, aber ich würde aus meiner persönlichen Erfahrung heraus annehmen, dass die Situation sehr ähnlich ist zu der, die in einem früheren Thread für die Chemiker beschrieben wurde: Die Promotion ist eine stillschweigende Voraussetzung sowohl für die Industrie als auch für eine Kandidatenstelle. Ich kenne in meinem Umfeld zumindest keinen (deutschen) PA, der Biologe ist und nicht promoviert hat.
 
B

biotech-chemiker

Guest
Überleg Dir gut, ob Du der Forschung nach dieser top-Ausbildung nicht doch eine Chance einräumen solltest.

Für diese Überlegung kannst Du natürlich die Zeit bis zum Dr. sehr gut nutzen. Danach ist ein Einstieg sicherlich auch noch möglich.

Dr. ist immer gut bei Biochemikern/Chemikern zwecks "Augenhöhe" (und sei sie auch nur subjektiv) mit den Mandanten.

Nebenaspekt: Es wird nicht ganz trivial sein, eine Stelle zu finden, an der Du NUR Molekularbiologie brauchst. Chemie ist ein wichtiges Plus, und ein Intesse an Marken sollte zumindest nicht völlig fehlen.

Aussichten auf dem Stellenmarkt z. Zt. nicht fantastisch, aber mit etwas Einsatz und Geduld sollte es klappen.

Als Background: Bin Chemiker mit Schwerpunkt Biochemie/Molekularbiologie. Habe von Fermenter bis Tapetenkleister schon so ziemlich das ganze Spektrum dieser Disziplinen auf dem Tisch gehabt.

Ansonsten schliesse ich mich meinem Vorredner an: Englisch ist ein "must". Und es hilft, wenn man Papier liebt und sich an Worten begeistern kann.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Ich würde mich auch erkundigen, ob das DPMA einen M.Sc. auch als PA-würdigen Abschluß ansieht - normalerweise ist ein Diplom ja mehr wert als ein M.Sc....
 
P

paule

Guest
genau- so weit ich weiss, reich ein Master nicht aus. Man muss schon ein Diplom haben. Wie lange diese Anforderung noch haltbar ist, hängt von der Geschwidligkeit ab, mit der deutsche Diplome aussterben - vielleicht geht es ja nach der Doktorarbeit auch mit Master. Bisher sieht es aber schlecht aus - und auch die Promotion ersetzt das Diplom nicht. Wenn Du also deutscher PA werden willst, musst Du wohl noch ein Diplom machen. Der Weg zum europäischen PA steht Dir allerdings auch mit dem M.Sc. offen.
 
G

Gert

Guest
Mit dem Master sollte es zumindest über den Umweg Anerkennung des Masters durch eine deutsche Hochschule als Diplom klappen. Im Rahmen einer Dissertation gelingt das in der Regel. Dass der B. nicht anerkannt wird, ist klar.

Nur: Bei Dir siehts doch so aus, als ob Du in der Forschung gut aufgehoben bist? Wie sich der Markt für Chemie/Biologie-PAs entwickelt ist schwer abzuschätzen.
 
P

paule

Guest
Welche deutsche Hochschule erkennt einen Master (den sie u.U. noch selbst verliehen hat) als Diplom an?

Dass der Master als hinreichend zum Beginnen einer Promotion betrachtet wird, ist wohl wahr. Dadurch bekommt man aber noch kein Diplom, wie es vom DPMA gefordert wird. Dazu sind weitere Prüfungen (und eine Diplomarbeit) nötig. Mit einem FH-Diplom kann man schließlich auch promovieren und dennoch keine Kandidatenausbildung beginnen.
 
G

Gert

Guest
@paule: Ich kenne die Seite der Techniker: Die Entscheidung über die Verleihung des Titels Diplom-Ingenieur bleibt bei den Universitäten, die ich kenne, dem Fachbereich vorbehalten. Mit allen Konsequenzen: Der Fachbereich kann tun, was er für richtig hält. Ob zusätzliche Prüfungen (manchmal) oder eine zusätzliche Arbeit (das ist dann idR einfach eine Fachveröffentlichung, die im Rahmen der Promotion angefretigt wird...) notwendig ist, entscheidet der FBR nach eigener Einschätzung. Ob sich der Aufwand im Einzelfall lohnt, hängt eben davon ab, ob man bspw. später PA werden will oder "nur" promovieren möchte.
 

qwertzuiopü

BRONZE - Mitglied
Für die PA-Ausbildung muss man kein Diplom haben! Man braucht nach PatAnwAPO eine "staatliche oder akademische Abschlussprüfung". Dass die Sachbearbeiter beim DPMA die Krise kriegen, wenn sie nicht das Wort "Diplom" lesen, ist deren Problem. Im Zweifelsfall mal beim DPMA nachfragen und sich von einer negativen Auskunft nicht irritieren lassen, sondern einfach nachbohren. Da es immer mehr Master-Abschlüsse geben wird, sehe ich darin nicht das Problem für die Zulassung.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Man sollte schon genauer hinschauen...denn eine akademische Prüfung wäre ja auch der B.Sc. ! Insbesondere heisst es, dass man ein wissenschaftliches oder technisches Studium mit einer staatlichen oder akademischen Prüfung abgeschlossen haben muss - ob der M.Sc. als Abschluss in diesem Sinne gilt, mag ich nicht zu beurteilen, insbesondere weiss ich nicht, ob beim M.Sc. eine Abschlußprüfung erfolgt.

Ich find's schon ziemlich gewagt zu behaupten, es sei nicht wichtig, ob das DPMA das nun als Befähigung im Sinne des § 6 PatAnwO ansieht oder nicht - letztendlich sind das die Leute, die einem die Zulassung gewähren oder verweigen. Was bringt es einem, im Zweifel Recht zu haben, wenn man kein Recht bekommt (frei nach dem Motto: Bei mir bekommen Sie keine Gerechtikgkeit, sondern ein Urteil).
 
Q

qwertzuiopü

Guest
@gast:

Ich hab nur gesagt, dass man für die Zulassung kein Diplom braucht. Das Diplom ist nur einer der möglichen Abschlüsse, auch wenn vielleicht 90% der Kandidaten ein Diplom haben.
 
U

und wieder ein Gast

Guest
Hallo Diskussionsfreudige,

ich habe mich darüber einmal erkundigt: also mit einem Master-Abschluss ist dies durchaus möglich - man benötigt kein Diplom, Master an einer wissenschaftlichen Hochschule ist dem gegenüber völlig äquivalent - macht auch Sinn... Dies ist die Auskunft der Beratungsstelle beim DPMA.

U zum praktischen Jahr wurde noch erwähnt, dass beim Master, der ja oft relativ frei gestaltet werden kann, die eingebrachten praktischen Leistungen, sofern außerhalb der Uni absolviert, bereits dem für die Ausbildung nötigen Jahr der technischen Berufserfahrung angerechnet werden können.

Somit scheint die Haupthürde eben nur die zu sein, eine Kandidatenstelle bei einer Kanzlei zu bekommen - wobei ich eine nicht vorhandene Promotion dabei nicht unbedingt als Nachteil ansehen würde... Viele sagen, eine Diss sei in diesem Bereich vergeudete Zeit... Da hat jedoch jede Kanzlei wohl eine andere Meinung...

Freudige Diskussion auch weiterhin.......
 
U

und wieder ein Gast

Guest
...was wird denn das jetzt für ein Gelaber?
Für die ganz Genauen wieder: "Als Gelaber (auch Gelabere oder Gefasel) wird seichtes Gerede oder unüberlegt Dahergesagtes bezeichnet."

Also lassen wir doch dieses Niveau über Definition von Sinn und Nicht-Sinn und konzentrieren uns auf das eigentliche Thema!!!

Ich wollte eigentlich nur einen Rat geben - dieses Statement wurde wie gesagt von einer netten DPMA-Mitarbeiterin telefonisch (Kontakt: "Allgemeine Auskünfte (vor einer Anmeldung)" - (089) 21 95-34 02) gegeben.
 
U

Ungast

Guest
und wieder ein Gast schrieb:
Ich wollte eigentlich nur einen Rat geben - dieses Statement wurde wie gesagt von einer netten DPMA-Mitarbeiterin telefonisch (Kontakt: "Allgemeine Auskünfte (vor einer Anmeldung)" - (089) 21 95-34 02) gegeben.
Ei ei ei, ob die da nun gerade die richtige Ansprechpartnerein ist, wage ich zu bezweifeln. Du solltest Dich lieber mit dem Referat 4.3.5 verbinden lassen. Die sind auch zuständig.

Aus alter Erfahrung mit dem DPMA: Glaube keine Aussage, die die das Amt nur mündlich gibt. Auch nicht die zuständige Abteilung.
 
M

Masters-kandidat

Guest
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein Masters durchaus dem DPMA als Ausbildung reicht (Bachelor's aber nicht!) und im übrigen eine Promotion - was die Frage der Ausbildung fürs DPMA angeht - irrelevant ist. Jedenfalls wurde mein Masters in Biologie für die Zulassung anerkannt.
 

arcd007

*** KT-HERO ***
Hi,

auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen...
Leider wird der Master anerkannt. Nachdem die dt. Unis unbedingt den Standard immer niedriger schrauben wollen und sich dem amerikanischen Low-Level-Master beugen anstatt international offensiv für das Diplom zu werben, wird es eigentlich langsam Zeit, daß da ein Riegel vorgeschoben wird.

Ciao

arcd
 
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