Praxis Gehalt für Patentanwaltskandidat mit EP-Qualifikation

ikarus

Schreiber
Hallo Forum,

Ich arbeite seit vier Jahren in einer Patentanwaltskanzlei im europäischen Ausland und bin seit diesem Jahr EP-Anwalt.

Ich will mich jetzt in einer Kanzlei in Deutschland bewerben und die Ausbildung zum deutschen Patentanwalt machen (die „normale“ Version inklusive Hagen-Studium und Amtsjahr).

Ich frage mich nun, in welchem Gehaltsbereich ich mich bewege.

Ich bin zwar einerseits Anfänger und will die Ausbildung zum deutschen Patentanwalt machen, andererseits bin ich aber fertig ausgebildeter EP-Anwalt und kann selbstständig Akten bearbeiten.

Welches Gehalt wäre für mein Profil angemessen?

Für Antworten wäre ich dankbar.

Vielen Dank im Voraus.

V.
 

Cingetorix

Schreiber
Hallo,
aus meiner Sicht könnte eine zielführende Fragestellung für deinen Fall zunächst lauten: "Welches Gehaltsmodell ist für meinen Fall zweckmäßig?"

Dann käme aus meiner Sicht insbesondere ein Gehaltsmodell mit Basisvergütung und einem variablen umsatzabhängigen Anteil in Frage.

Hier nur kurz qualitativ die offensichtlichen Wirkungen:
1. So könntest du im Fall von "für dich einfachen Akten" deine Erfahrung ausspielen, diese weitestgehend ohne Hilfestellung bearbeiten und die Stunden auf dich abrechnen, was zu einer höheren Vergütung führt.
2. Dagegen könntest du bei neuartigen/komplizierten Akten mehr "nicht-abrechnenbare Zeit" investieren, was mit Blick auf diese Akten zu einer geringeren Vergütung führt. In diesem Fall könntest du bspw. einfach weniger und ggfs. dein Ausbilder mehr Stunden auf die Akte abrechnen.
3. Zudem könntest du somit selbst entscheiden, wie viel Zeit du für Lernen / Einsendearbeiten etc. aufwenden möchtest, was wiederum deinen Verdienst beeinflusst.

Entscheidend wäre letztlich, welche Funktion (wenn linear: Y-Achsenabstand, Steigung) der variable Anteil hätte. Dies ist aber sehr von den bei der anvisierten Kanzlei etablierten Gehaltsmodellen abhängig und müsste auf deinen Fall angepasst werden.
Dazu könntest du dir im Vorfeld Gedanken machen und der Kanzlei zu gegebener Zeit Szenarien vorschlagen, die aus deiner Sicht fair wären. Da du ja Erfahrung hast, wirst du die Parameter hinreichend abschätzen können.

Gibt es weitere Meinungen, Ansätze oder konkrete Erfahrungswerte?

Beste Grüße
 
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