Fragen zur schriftlichen PA-Prüfung

Dapf15

BRONZE - Mitglied
Hallo zusammen,
ich habe die Überschrift bewusst breiter gewählt, weil hier bestimmt in den nächsten Monaten noch was dazukommt.

Im Moment habe ich folgende Fragen:

1. In den Hagen-Klausuren war es ja so, dass man immer alle möglichen Anspruchsgrundlagen durchprüfen musste, auch wenn einem teilweise von Anfang an klar war, dass am Ende ein "Nein" rauskommt. Wie ist das bei den Assessorenklausuren? Wird da auch das Beschreiten verschiedener Wege erwartet, oder ist es am Wichtigsten den "richtigen" zu finden?

2. Wenn es bei einem KLausurthema in das Zivilrecht hineingeht, also beispielsweise Schadensersatzanspruch aus § 823 BGB bei Verletzung des Erfinderpersönlichkeitsrechts, ist dieser Weg zu verfolgen, obwohl man als PA da seine Kompetenzen überschreitet? Sollte man darauf hinweisen, aber trotzdem durchprüfen? Oder gleich sein lassen (mit Begründung)?

3. Und noch etwas Prüfungspraktisches: Darf man das TABU "zerteilen", also zum Beispiel alles zum Design in einen Aktendulli heften, zur Marke in einen anderen, so dass man mehrere einzeln blätterbare "Heftchen" hat? Im Merkblatt steht nur, dass jeweils nur ein Exemplar des TABU zugelassen ist.

4. Kennt jemand noch andere Klausurvorbereitungskurse neben PREU? Da gibt es nämlich für Oktober keinen. Und für Nicht-Amtsjahr-Teilnehmer gibt es auch keine Möglichkeit, anderweitig Probeklausuren zu schreiben, oder?

Das war's erstmal. Danke im Voraus!
 

der_markus

*** KT-HERO ***
Moin, anbei meine Bemerkungen zu deinen Fragen.

1. Du prüfst nur das, was aus deiner Sicht Erfolg verspricht. Für was anderes wird du keine Zeit haben in der Prüfung.

2. Du kannst wenn du willst die Tatbestandsmerkmale nennen, aber im Detail durchprüfen würde ich sie aus Zeitgründen nicht. Soweit ich mich erinnere kommen bestenfalls sehr beiläufige Schlenker ins Zivilrecht, die du aber nicht vertiefen solltest.

3. Das TABU würde ich so ursprünglich belassen wie möglich. Ansonsten läufst du Gefahr, dass dein TABU von der Klausurenaufsicht detailliert auf unerlaubte Hilfsmittel untersucht wird und du dadurch Zeit verlierst. Es ist jedoch zulässlig, ein Griffregister anzubringen. Klebe dir also am besten Haftnotizen an die Seitenränder, damit du die jeweiligen Vorschriften ohne langes Blättern an der Hand hast.

4. Mir sind noch folgende Angebote bekannt:
- IP-Akademie der Kanzlei Bardehle Pagenberg: https://www.bardehle.com/de/ip-akademie
- Klausurenkurs von Preu Bohlig: https://preubohlig.de/klausurenkurs-muenchen/
- Vorbereitungskurs des VPP: https://www.vpp-patent.de/veranstaltungen/seminare-fachtagungen/
- Früher gab es auch bei Herrn PA Prof. Dr. Dr. Uwe Fitzner einen Klausurenkurs. Ich weiß aber nicht ob der noch stattfindet.
--> Ansonsten: Lerngruppe suchen und selber Klausuren aus dem Fundus des DPMA kneten. Lösungshinweise gibt es hier im Forum oder auf der Seite.

Grüße.
 
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