Fragen zur Ausbildung als Patentanwalt

Cookiemonster

Schreiber
Hallo zusammen,

seit Kurzem liebäugle ich mit dem Gedanken eine Ausbildung zum Patenassessor zu beginnen.

Ich bin gerade dabei meine Promotion in Biologie (molekularbiologisch) abzuschließen und habe trotz Internetrecherche noch einige offene Fragen die Ihr mir vielleicht beantworten könnt:


Gibt es ein Ausbildungsgehalt und wenn ja...wie hoch ist dies im Schnitt?

Ich habe während meiner Promotion im Labor gearbeitet und u.a. Herzkatheter an Mäusen gemacht. Ist damit die Bedingung der praktisch-technischen Tätigkeit erfüllt ?

Sind die Berufsaussichten für Patenanwälte mit biologischer Ausbildung ebenso gut wie die anderer Ausbildungsgruppen (Chemie, Ing, Phys etc.) ?


Im Übrigen verstehe ich nicht ganz wieso man zum Fernstudium des "Rechts für Patentanwälte" in Hagen erst einen Ausbildungsplatz braucht. Meiner Meinung ist das total unsinnig. Denn dann könnte man schon während der Promotion das Fernstudium abschliessen.



THX
 

upupa

GOLD - Mitglied
Gibt es ein Ausbildungsgehalt und wenn ja...wie hoch ist dies im Schnitt?
Ja, Höhe variiert vmtl. zwischen ~2000 und ~3500 brutto, abhängig von Region, Kanzlei, Steigerung im Laufe der Jahre, zusätzlicher Verdienstmöglichkeit durch Übersetzungen, etc.

Ich habe während meiner Promotion im Labor gearbeitet und u.a. Herzkatheter an Mäusen gemacht. Ist damit die Bedingung der praktisch-technischen Tätigkeit erfüllt ?
Ja, insofern insgesamt mind. 1 Jahr Anstellung vorgewiesen werden kann. Zudem sollten bei der Beschreibung der Tätigkeit nicht-technische Tätigkeiten wie z.B. "Auswerten von Ergebnisse", "Anleitung von Praktikanten" u.ä. vermieden werden, da diese sonst von der geleisteten Zeit abgezogen werden könnten.

Sind die Berufsaussichten für Patenanwälte mit biologischer Ausbildung ebenso gut wie die anderer Ausbildungsgruppen (Chemie, Ing, Phys etc.) ?
Nein, Biologen und Chemiker sind deutlich weniger gesucht als z.B. Physiker. Momentan werden wohl vor allem Ingenieure, Maschinenbauer gesucht...

Im Übrigen verstehe ich nicht ganz wieso man zum Fernstudium des "Rechts für Patentanwälte" in Hagen erst einen Ausbildungsplatz braucht. Meiner Meinung ist das total unsinnig. Denn dann könnte man schon während der Promotion das Fernstudium abschliessen.
Versteh ich auch nicht, ist aber so :)

Schau ansonsten mal in den alten Threads nach, da steht schon ne ganze Menge zu Deinen Fragen.
 

arcd007

*** KT-HERO ***
Hi,

> Zudem sollten bei der Beschreibung der Tätigkeit nicht->technische Tätigkeiten wie z.B. "Auswerten von Ergebnisse", >"Anleitung von Praktikanten" u.ä. vermieden werden, da diese >sonst von der geleisteten Zeit abgezogen werden könnten.

Wobei im Regelfall verlangt wird, daß aufgeschlüsselt wird, worin die allgemeine Tätigkeit im Einzelnen bestand. 100% prakt.-techn. ist meistens unglaubwürdig. Man muß nur beachten, daß man insgesamt auf 1 Jahr kommt, wenn man z.B. 2 Jahre lang angestellt war.

>Nein, Biologen und Chemiker sind deutlich weniger gesucht als >z.B. Physiker. Momentan werden wohl vor allem Ingenieure, >Maschinenbauer gesucht...

Nachdem ein Bekannter das Amtsjahr gerade hinter sich gebracht hat, kann ich nur sagen, daß Biologen sehr wenig, Chemiker wenig, Physiker und Maschinenbauer sehr nachgefragt werden.

>Im Übrigen verstehe ich nicht ganz wieso man zum Fernstudium >des "Rechts für Patentanwälte" in Hagen erst einen >Ausbildungsplatz braucht. Meiner Meinung ist das total unsinnig.

Nein, denn a) ist da noch überhaupt nicht klar, ob man überhaupt zur Ausbildung zugelassen wird und b) wäre der Studiengang dann ggf. überlaufen und schließlich wohl noch c) macht es wenig Sinn den Studiengang zu machen, ohne groß in der Kanzlei selbst das Ganze an praktischen Fällen anzuwenden bzw. anwenden zu können.

Ciao

arcd007
 

Marburgerin

Schreiber
Hi, bin auch Biologin und seit Januar in der Ausbildung dabei - find's prima, ist aber wirklich was komplett anderes als Labor vorher - vor allem wenn man in einer Kanzlei einsteigt!

Zur praktisch-technischen Tätigkeit: da zählt alles was Du in irgendeiner Form an der Bench gemacht hast, also auch: Histo (Schnitte, Färbungen etc.), MolBio (Mini's, Midi's, PCR, Sequenzieren etc.), Mirkoskop reparieren etc. ... Physiologisches (Herzkatheter u. sonstige Tierversuche) wird i.d.R. auch als praktisch-technisches Tun gezählt.

Kurz und gut als Faustregel: alles bei dem Du entweder 'ne Pipette in der Hand gehabt hast oder ein Präpbesteck ...

ansonsten kann ich mich meinen Vor"Schreibern" nur anschliessen!

Viel Glück bei der Ausbildungsplatz-Suche!
 
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