Fragen einer angehenden Kandidatin!

E

Elke

Guest
Ich werde im Januar 2007 meine Kandidatenausbildung beginnen und würde gerne euch nach euren ersten Erfahrungen fragen, die Ihr in Eurer Ausbildung gemacht hab. Wie habt ihr die Umstellung von einem praktischen Job zu einem Bürojob überstanden? Was habt Ihr generell in den ersten Tagen gemacht? Habt Ihr euch irgendwie auf die Ausbildung vorbeitereitet?
 
K

Kamehameha

Guest
Hallo Elke,
willkommen im Club. Ich empfehle Dir, vorher nochmal ausgiebig Urlaub zu machen.
 
M

Moctezuma

Guest
Kamehameha schrieb:
Ich empfehle Dir, vorher nochmal ausgiebig Urlaub zu machen.
Ein bestechender Ratschlag, dem ich mich nur anschließen kann. Ansonsten würde ich schauen, dass solche Angelegenheiten wie Dr. Prüfung und ähnliches zu Ende gebracht sind, der eventuelle Umzug komplett abgeschlossen ist und ähnliches.

Und Du solltest Dir Gedanken machen, wann Dich Deine Kanzlei als Kandidat anmeldet, damit Du 36 Monate später nicht unnötig Zeit verlierst.
 
L

Lisa

Guest
Und die für die Meldung als Kandidatin notwendigen Papiere beisammen haben (siehe Merkblatt DPMA), beglaubigete Kopie des Diplomzeugnisses, Studienbuch und was man da sonst so braucht...

Je nach Kanzlei wäre vielleicht noch eine Komplettierung der Garderobe nötig: bei meiner wäre ich mit meinem einzigen Hosenanzug nicht lange hingekommen...

Inhaltliche Vorbereitung ist nicht nötig denke ich, da empfehle ich auch eher den Urlaub.

Die ersten Tage bei mir... Ich bekam eine Akte mit Prüfungsbescheid, Entgegenhaltungen und der ursprünglichen Patentanmeldung. Aufgabe: lesen, hat der Prüfer mit seiner Einschätzung recht, was wäre an unserem Patent vielleicht noch dran, Besprechung mit dem Ausbilder. Dann Ausarbeiten eines geänderten Anspruchs. So ähnlich ging es weiter - vor allem am Anfang viel lesen, auch viele andere Akten lesen, um zu sehen, was andere denn so geschrieben haben bei ähnlicher Sachlage. Mir hat es Spaß gemacht, aber nach der ersten Woche war ich einfach nur völlig ko und habe das halbe Wochenende geschlafen - trotz einigermaßen normaler Arbeitszeiten, aber so viel Konzentration, so viel Neues, so viel Lesen, das war anstrengend! Daher auch die Urlaubsempfehlung....

Viel Spaß beim Start!
 
E

Elke

Guest
Vielen Dank für eure Anmerkungen!

Hat vielleicht jemand den Link für das Merkblatt vom DPMA. Müssen die Unterlagen schon während der Anmeldung vorliegen, oder können die noch nachgereicht werden?

Wieviele Hosenanzüge hast du denn gekauft, Lisa? Das steht bei mir nämlich auch noch an!
 
L

Lisa

Guest
Elke schrieb:
Wieviele Hosenanzüge hast du denn gekauft, Lisa? Das steht bei mir nämlich auch noch an!
Ich habe 10 Garnituren. So brauche ich nur alle 14 Tage zu wiederholen.
Der Rhythmus bleibt Dir aber selbst überlassen. Mir hat eigentlich keiner Vorschriften gemacht. Wenn allerdings alle recht ordentlich gekleidet sind, kann man nicht als Student herumlaufen.
 
L

Lisa (die echte!)

Guest
Kleidung

Da hat doch jemand meinen Nick geklaut!
Die erste Lisa war ich, die zweite nicht.

Ich hatte am Anfang erst Mal zwei Anzüge und ein Kostüm, letzteres ziehe ich vor allem für Anhörungen, Mandantentermine etc. an. Dann noch ein oder zwei dunkle Stoffhosen und möglichst so, dass man alles durcheinander kombinieren kann. Keiner erwartet von einem Anfänger bzw. einer Anfängerin, dass man jeden Tag in einem anderen Anzug kommt, das hätte auch mein Budget überstiegen. Mit einem anderen Oberteil sieht der gleiche schwarze Anzug auch gleich anders aus. Als Frau hat man ja ohnehin etwas mehr Narrenfreiheit als die Männer, wenn die im Hochsommer mit langer Hose und Krawatte schwitzen, freue ich mich über Rock und Bluse! Es hängt auch sehr von der Kanzlei ab, wie die Gepflogenheiten sind - in manchen Kanzleien laufen selbst die Chefs in Jeans rum und die Krawatte hängt vorsichtshalber für Termine im Schrank. Da muss man dann nur für Mandantentermine passende Klamotten anschaffen. Anderswo kommen vom Partner bis zum Kandidaten alle immer mit Anzug und Krawatte. Das musst Du dann erst mal beobachten oder einen dienstälteren Kandidaten befragen.
Am Anfang habe ich mich immer verkleidet gefühlt und fand nichts peinlicher, als abends von der Kanzlei ins Kino zu gehen und da im Kostüm herumzusitzen. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, nehme fürs Kino einen Pulli mit, der die Jacke ersetzt, und bin auch froh, dass kein Mandant, der zufällig hereinschneit, mich für eine der "Damen" hält. Gerade, wenn man relativ jung ist, ist es - so blöd das klingen mag - nämlich manchmal doch nicht schlecht, die hierarchischen Unterschiede auch in der Kleidung auszudrücken! (Beim nächsten Kinobesuch steht "The devil wears Prada" an ;-))
So, jetzt duck ich mich schnell, bevor die verbalen Tomaten fliegen. Hoffe, ich habe die männlichen Kandidaten nicht zu sehr gelangweilt ;-)
 

Horst

*** KT-HERO ***
Ich habe 10 Garnituren. So brauche ich nur alle 14 Tage zu wiederholen.
Homer hat nicht mal so viele Unterhosen. Dafür trägt er eine aber auch 14 Tage. Haha, kleiner Spaß.

Ich denke, dass auch wir Männer haben die Ausführungen interessiert verfolgt haben. So etwa wie einen Funkspruch aus einer anderen Dimension. Ich persönlich staune immer noch leicht ungläubig...
 
S

Sommerfreund

Guest
Re: Kleidung

[quote:Lisa (die echte!)], freue ich mich über Rock und Bluse!


... wir uns auch! Ich liebe den Sommer!
 
F

Flo

Guest
Hallo,

auch ich reihe mich ein in die an Reihe der angehenden Kandidaten...

(Ohne Frage, der Sommer ist toll!)

Aber ich hätte auch noch eine andere Frage: ich habe alle Beiträge im Forum zum Thema praktisches technisches Jahr gelesen - jedoch habe ich nicht herausgefunden wieviel man genau gearbeitet haben muss... Was heißt "1 Jahr"? 52 WO a 40 Std.? Wird Urlaub da miteinberechnet?
Hat jemand eine genaue Stundenangabe?

Viele Grüße,
Flo
 
G

Goldi

Guest
Robby schrieb:
1 Jahr 40 Stunden/Woche. normaler Urlaub, normale Fehlzeiten etc.
Bei mir hat ein Jahr tarifliche Arbeitszeit (38.5h) mit tariflichem Urlaub gereicht, Fehlzeiten haben keinen interessiert.
Wichtig bei Promotion: Nicht die tatsächliche Arbeitszeit zählt, sondern die bezahlte. Bei BATIIa/2 also zwei Jahre. Und ein Arbeitszeugnis, dass "technische" Tätigkeit erkennen lässt, nicht wissenschaftlich.
 
B

Bau

Guest
Hallo !

Auch ich werde unter Umständen kurzfristig als Kandidat anfangen. Meine Frage bezieht sich auf die Zeit, in der die Ausbildung am Patentamt bzw. am Gericht läuft. In welchem Umfang ist es möglich noch für seine Kanzlei nebenher Geld zu verdienen (also mit wieviel € kann man zusätzlich rechnen)? Bzw. kann man auch Tätigkeiten auf anderem Gebiet ("Taxi" ;-) gegen Bezahlung ausüben?

Kennt Ihr Fälle in denen die Kanzlei weiterhin Gehalt zahlt während der Zeit wo man hauptsächlich nicht da ist (Amtsjahr)??? Und was mir auch noch unter den Nägeln brennt: wird man als Kandidat fest angestellt oder handelt es sich um befristete Verträge, bzw. was steht dann üblicherweise im Vertrag drin (bis zum Bestehen der Dt. /Europ. Prüfung ?

Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, muß aber überlegen ob ich 4 Familienmitglieder während der Kandidatenzeit durchfüttern kann und ob sich die Unternehmung langfristig finanziell wieder aufrechnet, da meine Frau 55.000€/Jahr verdient, die dann wegfallen würden...

Bau
 
H

hallepeter

Guest
Lieber Bau,

und warum muss Deine Frau aufhören zu arbeiten. Also, Ausbildung mit zwei Kindern, die 3 Jahre alt sind oder älter, da muss doch Mami nicht ihren Job aufgeben für den Kandidatenpapi. Amtsjahr wird dann zwar hart, aber auf die 55KEuro würde ich doch nicht verzichten. Die sind für Kinderbetreuung gut angelegt.

Insbesondere im Amtsjahr hätte ich es bei mir selbst toll gefunden, wenn meine Frau soviel Geld verdient hätte, dann hätte ich nicht so viele Übersetzungen machen müssen, um die vierköpfige Familie zu ernähren.

Wenn Dir Deine Ausbildungskanzlei erklärt hat, dass Du Deine Familienplanung an ihre Arbeitszeitvorstellungen anpassen musst, und eine Tätigkeit des Ehepartners dann ausgeschlossen zu sein scheint, dann läuft da u.U. was schief.

Hallepeter
patanw[img]http://files.carookee.com/img/clear.gif[/img]@[img]http://files.carookee.com/img/clear.gif[/img]yahoo[img]http://files.carookee.com/img/maildot.gif[/img]de
 
B

Bau

Guest
Lieber Hallepeter,

herzlichen Dank für Deine Antwort. Meine Frau müsste Ihre Stelle generell aufgeben, da sie nicht in MUC ist (sie möchte ausserdem auch gerne mal Elternzeit nehmen, ich habe die Kinder bisher betreut...), wenn ich die Stelle als Kandidat annehme, was ich rein aus Interesse natürlich gerne tun würde.

Es wäre daher toll, wenn Du Dich ganz konkret zu den obigen Fragen nochmal äussern würdest, denn es gibt noch andere Stellenangebote, die ich sonst aus rein finanziellen Gründen annehmen müsste.

Bau
 
G

gast2000

Guest
Hallo Bau,

zunächst mal: Die Arbeitszeit, die Du während des Amtsjahres dem Geldverdienen widmen darfst, ist durch die Notwednigkeit, sich dies als Nebentätigkeit vom Präsidenten des DPMA genehmigen zu lassen, limitiert. (Schöner Schachtelsatz, nicht wahr?)

15 h/Woche werden problemlos genehmigt, da auch das DPMA weiß, dass man nicht von Luft und Liebe leben kann. Nun kannst Du Dir pi mal Daumen ausrechnen, wieviel Du in Kollegenarbeit verdienen kannst...(Geld für Kollegenarbeit wurde hier schon öfter thematisiert, kann ich mir also sparen).

Praktisches Problem: Irgendwann (normalerweise so 2-3 Monate vor der Prüfung) solltest Du damit aufhören, um Dich voll auf die Prüfung konzentrieren zu können.

Hoffe, diese Einschätzung hilft Dir weiter.
 
R

Robby

Guest
Einfache Antwort: Ich habe während des Kandidatenjahres ohne Probleme nebenher an Übersetzungen so viel gearbeitet, dass ich netto genauso viel Geld hatte wie vorher.

Vorher war es ein übliches Fixgehalt, danach dann Umsatz-bezogen. Mit 10-13ct pro Wort beim Übersetzen ist das überhaupt kein Problem. Man kann auch andere Arbeit machen (Neuanmeldungen bspw.), finanziell haut das immer hin, so lange die Kanzlei einen mit Arbeit versorgt. Da hilft auch, dass man keine Pflicht-Rentenversicherung zahlen muss, sich zum Studententarif Krankenverischern kann und die Steuer auch erst im Folgejahr gezahlt werden muss. Und bei der Steuer hilft außerdem, dass man auf einmal ein häusliches Arbeitszimmer braucht usw. usw.
 
W

woops

Guest
Hallo Bau,

es gibt nicht nur in München Kandidatenstellen. Die Ausbildung kannst Du überall in Deutschland in einer Kanzlei machen, nur die 8 Monate Amtsjahr sind verpflichtend in Muc. Und da bist Du meist auch sehr flexibel. Ich kenne nicht wenige Kandidatenkollegen, die in dieser Zeit pendeln und problemlos öfter und länger zuhause sind als während ihrer Kandidatenzeit in der Kanzlei. DAs leigt daran, dass Du nicht zwingend jeden Tag anwesend sein musst.

Zu Deinen noch nicht beantworteten Fragen: der Vertrag mtid er Kanzlei ist auf jeden Fall befristet bis Beginn Amtsjahr. Während des Amtsjahrs darfst Du aber als freier Mitarbeiter bis zu 15 h/Woche Kollegenarbeit machen. Danach hängt allse von Deinem Geschick ab, eine Stelle zu finden.

Warum gehst Du nicht in die Industrie? Sicherer Vertrag, Elternzeit, etc. etc....


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wer tippfehler findet, darf sie....
 
R

Robby

Guest
Industrie - Kanzlei, die alte Frage... Ich galube, das geht beides - auch mit Kindern. Bzw. Ich weiss es, es gibt genug Kollegen, die das vorgemacht haben:) Du wirst das schon schaffen, nur Mut! In Düdorf gibt es übrigens eine große Kanzlei (es gibt dort eigentlich nur eine große Kanzlei, und Werbung für so etwas wird hoffentlich erlaubt sein) mit einer Art eigenem Kindergarten. Ich würde das Thema offensiv beim Bewerbungsgespräch ansprechen.
 
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