Kleidung
Da hat doch jemand meinen Nick geklaut!
Die erste Lisa war ich, die zweite nicht.
Ich hatte am Anfang erst Mal zwei Anzüge und ein Kostüm, letzteres ziehe ich vor allem für Anhörungen, Mandantentermine etc. an. Dann noch ein oder zwei dunkle Stoffhosen und möglichst so, dass man alles durcheinander kombinieren kann. Keiner erwartet von einem Anfänger bzw. einer Anfängerin, dass man jeden Tag in einem anderen Anzug kommt, das hätte auch mein Budget überstiegen. Mit einem anderen Oberteil sieht der gleiche schwarze Anzug auch gleich anders aus. Als Frau hat man ja ohnehin etwas mehr Narrenfreiheit als die Männer, wenn die im Hochsommer mit langer Hose und Krawatte schwitzen, freue ich mich über Rock und Bluse! Es hängt auch sehr von der Kanzlei ab, wie die Gepflogenheiten sind - in manchen Kanzleien laufen selbst die Chefs in Jeans rum und die Krawatte hängt vorsichtshalber für Termine im Schrank. Da muss man dann nur für Mandantentermine passende Klamotten anschaffen. Anderswo kommen vom Partner bis zum Kandidaten alle immer mit Anzug und Krawatte. Das musst Du dann erst mal beobachten oder einen dienstälteren Kandidaten befragen.
Am Anfang habe ich mich immer verkleidet gefühlt und fand nichts peinlicher, als abends von der Kanzlei ins Kino zu gehen und da im Kostüm herumzusitzen. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, nehme fürs Kino einen Pulli mit, der die Jacke ersetzt, und bin auch froh, dass kein Mandant, der zufällig hereinschneit, mich für eine der "Damen" hält. Gerade, wenn man relativ jung ist, ist es - so blöd das klingen mag - nämlich manchmal doch nicht schlecht, die hierarchischen Unterschiede auch in der Kleidung auszudrücken! (Beim nächsten Kinobesuch steht "The devil wears Prada" an ;-))
So, jetzt duck ich mich schnell, bevor die verbalen Tomaten fliegen. Hoffe, ich habe die männlichen Kandidaten nicht zu sehr gelangweilt ;-)