Erfindungsmeldung ist unverständlich

informatiker

SILBER - Mitglied
Hallo zusammen,

weiss eigentlich jemand, was ein Kandidat bzw. ein PA macht, wenn die ihm vorliegende Erfindungsmeldung unverständlich ist? Z.B kann so was passieren, denke ich mir, wenn die Erfindungsmeldung auf dem Fachgebiet liegt, das der Kandidat/PA nicht so gut beherrscht.

Danke schön für die Beiträge.

Gruss

informatiker
 
N

Nerver

Guest
Dann musst man dem Erfinder so lange auf die Nerven gehen, bis man es versteht.

Es liegt in der Natur des PA's, dass er nicht auf Anhieb die Erfindung voll kapiert, und dass er sich auch mal mit Sachen rumzuschlagen hat, die nicht zu seinem Spezialwissen gehört. Dann muss er sich halt reinarbeiten.

Wobei da natürlich auch Grenzen sind. Als Masch-Ing. wird man sich nicht mal so eben in Biotech einarbeiten können. Da muss man dann auch klar dazu stehen und solche Mandate ablehnen.
 
N

Nick

Guest
Sowas passiert nicht nur auf einem fremden Fachgebiet, da kannst Du sicher sein. Viele Erfinder sondern nur ein minimales Konzentrat ihrer Gedanken ab - das dann noch oft in grauenhaftem deutsch. Da sitzt der arme Kandidat dann desöfteren da und schaut dumm aus der Wäsche.

In einigen Kanzleien und in der Industrie dürfen die Kandidaten in so einem Fall direkt bei den Erfindern nachfragen. Wenn man Glück hat, wissen die dann auch wirklich, was sie erfunden haben.

In der Mehrzahl der Kanzleien ist man allerdings wohl auf das Verfassen eines Fragenkataloges beschränkt, den der bearbeitende Anwalt dann den Erfindern vorlegt und hinterher versucht, sich an deren Auskünfte zu erinnen.
 
W

woops

Guest
Dass der erste Anlauf des Erfinders, sei es über Erfindungsmeldung oder andere Entwürfe nicht verständlich oder doch zumindest sehr lückenhaft ist, ist die absolute Regel. Da hilft dann nur nachfragen und nochmal nachfragen. Lückentexte sind ganz hilfreich.

Mein Ausbilder lässt mich direkt mit den Mandanten sprechen. Die wenden sich infolgedessen dann auch immer mal wieder direkt an mich.

Fachfremde Erfindungen würde ich mit großer Vorsicht behandeln und falls möglich innerhalb der eigenen Kanzlei an einen fachkundigen Kollegen abgeben. Habe schon so einige von Fachfremden verhunzte Anmeldungen erleben müssen (oder dürfen, je nachdem, auf welcher Seite wir standen ;-) ).

Gruss, woops
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Wer Tippfehler findet, darf sie behalten.
 
R

Rätselnder

Guest
Kann ich nur bestätigen. Viele Entwickler schreiben ungeheuer selten und genauso ungerne Erfindungsmeldungen, gerade in größeren Firmen. Das macht aber doch gerade unseren Beruf aus, das man aus den Erfindern sowohl den Stand der Technik als auch die sich davon abgrenzende Erfindung herauskitzeln kann und mit gutem Gewissen eine (hoffentlich) gute Arbeit abliefert. Und manchmal ist es erforderlich, den Erfindern mitzuteilen, dass man selbst auch nicht nur Jurist ist, sondern dank eines naturwissenschaftlichen Studiums die "gleiche Sprache" spricht. Ich jedenfalls spreche sehr gerne mit Erfindern, wenn es um so etwas geht. Meistens beruht dies auf Gegenseitigkeit und es wird sich herzlich und ehrlich dafür bedankt, dass man sich der Sache annimmt und auch interessiert ist.
 

informatiker

SILBER - Mitglied
Natürlich. Ich hab auch selber Patente. Manchmal musste ich als Erfinder mit Patentanwälten kommunizieren, die das Patentthema nicht durchdringen konnten. Das war dann immer enttäuschend, wenn das ausgearbeitete Patent trotz des langen Erklärens immer noch Ungenauigkeiten enthielt und deshalb überarbeitet werden musste. Auf der anderen Seite war es immer angenehm, auf einen Patentanwalt zu treffen, der die Sache sofort verstehen konnte.
 
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