Bewerbung aus dem (fernen) Ausland

B

Bewerber aus Australien

Guest
Liebe Forum-Leser!

Momentan arbeite ich als Post-Doc (Physik) in Australien und moechte im Fruehjahr 2006 mit der Ausbildung zum Patentanwalt beginnen.

Aus Kostengruenden hatte ich vor Beendigung meines Auslandsaufenthaltes keine Deutschlandreise eingeplant.

Meine Frage richtet sich wohl vor allem an ausbildende PA's:
Erscheint es realistisch, eine Kandidatenstelle ohne persoenliches Bewerbungsgespraech zu bekommen (ein Telefon-Interview waere natuerlich denkbar)?

Ich bin mir natuerlich auch nicht sicher, ob irgendwelche PA's bereit waeren, mich zu einem Bewerbungsgespraech einzuladen, wenn diese Einladung die Ertattung der Anfahrtskosten beeinhalten wuerde?!

Ausserdem weiss ich auch nicht, ob es sinnvoll waere, bereits in meinem Bewerbungsschreiben diese Problematik anzusprechen?!

Vielen Dank fuer die hoffentlich hilfreichen Antworten!
Gruss aus Australien :)!
 
J

Johnny

Guest
Das ist leider kein Problem, das für den PA-Beruf spezifisch ist : wer für ein Post-Doc Jahr ins ferne Ausland reist (und Australien ist da besonders schlimm, weil es keine Charterflüge für 300 Euro gibt), kann in der Regel nicht damit rechnen, am Ende seines Aufenthaltes mit einem deutschen Arbeitsvertrag in der Tasche nach Hause zu reisen.
 
P

Pan Walt

Guest
Lieber Bewerber aus Australien,

versetze Dich doch einfach in die Lage eines Patentanwalts, der einen Patentawaltskandidaten einstellen möchte:

Würdest Du jemanden einstellen, den Du nicht gesehen hast?

Würdest Du einem Bewerber eine Anreise von Australien bezahlen?

Gruß

Pan Walt
 
6

666

Guest
Eine Möglichkeit wäre an dt. Kanzleien heranzutreten, die auch in Australien Niederlassungen haben und sich dort vorzustellen.

Das würde aber schon ein großes Entgegenkommen voraussetzen und ich bin nicht sicher, dass die Anzahl solcher Kanzleien größer null ist.

Vielleicht ist das hilfreich:
http://www2.piperpat.co.nz/resource/world.html
 
G

Gast XXX

Guest
666 schrieb:
Das würde aber schon ein großes Entgegenkommen voraussetzen und ich bin nicht sicher, dass die Anzahl solcher Kanzleien größer null ist.
Ja, grösser als Null sollte die Anzahl schon sein, sonst sind deine Chancen echt dürftig !
 
C

Christian

Guest
Ich hatte eine ähnliche Situation. Während meines Auslandsaufenthalts (auch Australien) habe ich mich online bei mehreren Firmen beworben und Gesprächstermine für kurz nach meiner Rückkehr ausgemacht. Eine Stelle bei einem bekannten deutschen Forschungszentrum, den ich dann auch angenommen habe, wurde mir schriftlich "freigehalten". Ohne persönliches Gespräch ist es jedoch garantiert undenkbar, einen Vertrag zu bekommen. Die Bereitschaft zu einem Gespräch war bei mir jedoch überall ausserordentlich positiv und letzten Endes wurde mir jedes Gespräch auch mit einem Angebot belohnt. Einfach ausprobieren...
 
L

Lisa

Guest
Hallo,

ich habe mich damals aus dem europäischen Ausland beworben, und selbst da war es schon für nicht alle Kanzleien selbstverständlich, die Fahrtkosten für ein Bewerbungsgespräch zu erstatten.

Manche - gerade Großkanzleien - haben da strenge Regeln nach dem Motto, wir erstatten grundsätzlich Zugfahrt 2. Klasse, und waren auch Argumenten, wie, dass ich in diesem Fall 12 Stunden unterwegs gewesen wäre und der Flug nur unwesentlich teurer gewesen wäre, nicht unbedingt zugänglich. Andere wiederum hatten damit keine Probleme. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass irgendeine Kanzlei einen Interkontinentalflug bezahlt. Es gab auch Kanzleien - und letztlich habe ich das so gemacht - die bereit waren sich meinen Reisekosten mit der Konkurrenz zu teilen. So habe ich das dann gemacht - den Preis für das Flugticket durch die Anzahl der Gesprächstermine geteilt und alle Termine innerhalb von 2 Tagen absolviert. Die einzigen, die bereit gewesen wären, mir sogar (weil es nichts Anderes mehr gab) einen teuren Business-Flug plus Hotel zu bezahlen, war die Patentabteilung eines namhaften Industrieunternehmens.

Ich würde Dir raten, eine Deutschlandreise von einer Woche Dauer einzuplanen, so viele Gespräche wie möglich für diesen Zeitraum zu verinbaren, und bei den Kanzleien höflich anzufragen, ob sie eventuell bereit wären, einen kleinen Beitrag zu den Reisekosten gegen Vorlage des Tickets zu leisten. Es wird aber sicher ein Großteil der Kosten an Dir hängen bleiben. Entweder Du nimmst einen Leerlaufzeit in Kauf und machst die Gespräche nach Deiner Rückkehr, oder Du beisst in den sauren Apfel und kommst schon vorher für ein paar Tage. Dass man Dir telephonisch einen Vetrag anbietet halte ich für höchst unwahrscheinlich.

Ich würde das Problem auf jeden Fall im Anschreiben mit der Bewerbung ansprechen - vielleicht könntest Du ja zunächst schreiben, dass Du im Fall von Interesse vor Vereinbarung eines für Dich mit hohem Aufwand verbundenen persönlichen Gesprächstermins gerne zunächst telephonische Rücksprache zur Frage der Organsisation eines solchen Termins halten würdest.
Am Telephon kann man dann vorsichtig anfragen, wie es denn mit den Kosten wäre, bzw. ob ein Gespräch am Tel. und eine Vertragsunterzeichnung erst 2 Wochen vor Arbeitsbeginn nach "echtem" Kennelernen oder ähnliche Konstruktionen denkbar wären.

Jedenfalls: viel Glück!
 
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