Bauingenieur als Patentanwalt?

sluggygmx

Schreiber
Hallo,
schreibe gerade an eine Uni meine Diplomarbeit im Fachbereich Bauingeneurwesen und bin am überlegen ob ich danach noch Richtung Patentanwalt gehen soll. Macht diese Kombination Sinn? Hab man dann auch noch die Chance irgendwann einen Beruf zu finden? Oder macht das jemand so?
Vielen Dank,
Stefan
 
R

Rudi

Guest
Ich kenne einen, der ist Dr. Bauing. und seit kurzem Patentanwalt.

Also es geht und hat anscheinend auch Sinn.

Gruß,
Rudi
 
K

Kandidat

Guest
Dir sollte aber bewuß sein, daß für die Ausübung des Berufs des Patentanwalts (vorausgesetzt man findet eine entsprechende Stelle) die Fähigkeit zur präzisen Beschreibung komplexer Sachverhalte mit möglichst exakter Wortwahl essentiell ist.
 
M

Maschinenbauer

Guest
Hallo Stefan,

es geht, Du kannst von der Voraussetzung her Patentanwalt werden (das praktische Jahr natürlich vorausgesetzt, s. Einträge hierzu weiter unten im Forum).

Als Ingenieur wirst Du irgendwann in der Gruppe der Maschinenbauer untergehen, daß muss Dir klar sein. Es gibt ja nur sehr wenige Erfindungen, die auschließlich von Dir und nicht von einem Maschinenbauer bearbeitet werden könnten (wenn überhaupt - bitte bloß keine Diskussion draus werden lassen, ich hätte mich gegen Bau-Ings. ausgesprochen, will ich nicht :)). Dein Titel macht es Dir natürlich leicht, zu "verschweigen", daß Du kein Maschinenbauer bist, wenn Du Spass an der etsprechenden Technik hast und Dir die Erarbeitung der Gebiete vorstellen kannst, die Du im Studium nicht gelernt hast, geht es meiner Meinung nach aus aus fachlich-persönlicher Sicht.

Ob Du Chancen hast, einen Beruf zu finden ist zweigeteilt: Eine Kandidatenstelle wird schieriger zu finden sein als für einen Maschinenbauer, aber es geht. Must halt Glück haben oder was länger bzw. geschickter suchen als andere.

Ob Du nach der Ausbildung einen "Beruf" findest ist teilweise die falsche Frage: Für die erste Anstellung gilt eigentlich das gleiche wie für die Kandidatenstelle, Du hast natürlich die meist ganz gute Chance, bei der Ausbildungskanzlei zu bleiben, sofern Du nicht ein einer Kanzlei lernst, die Kandidaten nur anstelt, um billige Übersetzer zu kriegen und gar nicht an einer Weiterbeschäftigung interessiert ist (meine Empfehlung: nimm eine mittelgroße Kanzlei mit vernüftiger Alterstruktur der Anwälte und wenig Kandidaten - Eine Kanzlei mit 10 Anwälten, 50 Mitarbeitern und 15 Kandidaten wird Dich wahrscheinlich eher nicht übernehmen, auch wenn die Versuchung zunächst lockt, viele Kollegen zu haben)

Wichtiger ist aber auf Dauer, ob Du Mandanten findest und halten kannst. Das hängt nun von Deiner Persönlichkeit und der Fähigkeit, die Sprache des Mandanten zu sprechen ab, nicht so sehr von der Ausbildung (Einarbeitung oder vielseitige Kenntnisse mal vorausgesetzt). Manchmal (!) haben promovierte Physiker viel mehr Schwierigkeiten, die Sprache des mittelständischen Geschäftsführers zu sprechen als Bauingenieure (liebe Physiker: ich weiß, viele oder die meisten können es auch).

Wenn Freiberuflichkeit, Patentwesen, Jura und leider auch etwas mehr Arbeitsbelastung als in anderen Jobs Dein Ding ist, versuch es.

Viel Glück.
 
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