Ausnahmsweise mal kein Witz. Liest man intensiv, interessiert und solange, bis ein "Aha-Erlebnis" aufkommt und das täglich etwa 1 bis 1,5 Stunden, so kommen pro Monat 30 bis 40 h zusammen.
Wer abends nach intensiver Kopfarbeit, vor allem nach Prüfung von 80-seitigen Entgegenhaltungen müde ist, wird diese intensive Lesearbeit nicht leisten können. Es aber zu versuchen, sollte die Übung von uns allen sein, denn eine Woche vor Klausuren lernen wird in der Regel nicht reichen.
Ich weiss nicht, wie es anderen geht, aber in meinem ersten Studium -Quantenchemie, Physikalische Chemie und Chemische Physik (ja, es gab beide Lehrstühle an meiner Uni) ging es mir anders als im Hagen-Studium, wo einfache Sachverhalte mit gotterbärmlich viel Text beschrieben werden. Dies mag an der mangelnden Struktur unserer Gesetzestexte liegen. Im Endeffekt müssen Juristen um Größenordnungen mehr Text lesen als Naturwissenschaftler, wobei die dargestellten Sachverhalte in juristischen Texten nicht immer auf DAS wesentliche Element zurückzuführen sind. Das ist es, was einen Jurist (und das sind PA's) ausmacht und berechtigt, entsprechende Honorare zu verlangen.
Die Hagen-Skripte sind m.E. eine gute Anleitung an das, was auch erwartet wird. Querzulesen bringt aber einem selbst mehr, zumindest mir.
Nur laßt euch nicht durch Verbreitung von Angst, Unsicherheit und Zweifel verunsichern. Lest und lernt, wenn es auch zunächst überhaupt nicht so scheint, als würde der Hagen-Kram nur Ansatzweise auf das passen, was ihr derzeit in der Kanzlei macht. Vor allem dann nicht, wenn ihr NUR übersetzen und Entgegenhaltungen kommentieren dürft und dies auch in späteren "Semestern".
Also, viel Spass beim zeitigen lesen und lernen
Hugo