Arbeitsumfeld/ -atmosphäre

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gast

Guest
Ausführlich wurden bereits alle möglichen Aspekte der Tätigkeit in Kanzlei, Unternehmen, EPA diskutiert.

Persönlich sind für mich jedoch auch das Arbeitsumfeld und die Arbeitsatmosphäre sehr wichtig.

Soweit ich hier verfolgen konnte, arbeitet man jedenfalls ganz überwiegend alleine, muss eine gewisse Akribie an den Tag legen und ist mit oft lebensfernen Dingen beschäftigt. In zwischenmenschlicher/sozialer Hinsicht hört sich das nicht gerade nach einer angenehmen Tätigkeit an.

Offensichtlich sollte da doch auf einen Ausgleich geachtet werden. Wie ist die Situation Eurer Erfahrung nach in Kanzlei, Unternehmen, EPA? Es wäre schön, wenn dieser Thread ein Bild darüber geben könnte...
 
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PatundPatachon

Guest
Ich persönlich (kleinere Kanzlei) kann mich über die Arbeitsatmosphäre nicht beschweren. Viel Kundenkontakt oder Teamarbeit wollte ich noch nie; ich arbeite tatsächlich lieber für mich alleine. Die meiste Zeit tue ich das auch, aber allgemeine Fragen und knifflige Fälle werden gerne mit den Kollegen diskutiert. Für den Sozialkontakt sind, wie in anderen Berufen auch, sowohl das Mittagessen als auch gelegentliche Aktivitäten außerhalb der Kanzlei doch ganz nützlich. Und wenn nicht gerade Stress herrscht, hindert einen doch niemand an fachlichen oder mal nicht-fachlichen Kaffee-Gesprächen.

Ja, man muss natürlich eine gewisse Akribie und Spass an teilweise "absurden" rechtlichen Argumentationen mitbringen, genauso wie an viel (fast ausschließlicher) Schreibtischarbeit. Das liegt sicher nicht jedem, aber es ist eben auch nicht jeder für diesen Beruf geeignet (genauso wie bei vielen anderen Berufen). Dass man sich mit lebensfernen Dingen beschäftigt, würde ich so nicht unbedingt sagen; frag mal z.B. die theoretischen Physiker, was das angeht. Auch wenn es nicht um bahnbrechende Erfindungen geht, ist es doch zumindest meist sehr konkret und anwendungsbezogen.

Insgesamt bin ich mit der Arbeitsweise und Atmosphäre sehr zufrieden. Wenn ich mich da an meine Diplomarbeit erinnere, wo man auch mal Stunden und Tage und Wochenenden alleine in einer dunklen Kammer über einem Versuchsaufbau hängt, und anschließend 4 Wochen nur von Essen und Schlafen unterbrochen das ganze zu Papier bringt, dann hat sich die zwischenmenschliche Komponente sogar wesentlich gebessert. Und mal ehrlich, die meisten Ingenieure und Physiker (Ausnahmen bestätigen die Regel) wählen diesen Studiengang doch nicht gerade wegen der sozialen oder zwischenmenschlichen Komponente...
 
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Industriegast

Guest
Bei mit (Konzern-Patentabteilung) ist das Arbeitsklima auch nicht schlecht. Allerdings vorwiegend, weil es eigentlich gar kein Klima gibt. Wer bei dem Unternehmens-Politik-Kindergarten nicht mitmachen will, geht unauffällig seiner Arbeit nach. Fachlicher Kontakt zu Kollegen ist durchaus vorhanden, das war's dann aber auch. Gemeinsame Aktivitäten (außer der obligatorischen Weihnachtsfeier) gibt es nicht. Da kann es schon mal vorkommen, dass der Kollege vergessen hat, ob man jetzt ein, zwei Kinder, Tochter oder Sohn hat... Insgesamt ein relativ spaßfreies und sozial verarmtes Umfeld. Dafür redet einem aber auch keiner rein und man kann ungestört und im Wesentlichen seinen eigenen Vorstellungen entsprechend der Arbeit nachgehen.
 
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