Absprung vom EPA möglich?

MedTechMan

BRONZE - Mitglied
Liebe Forumsmitglieder,

nachdem ich doch recht viele (und recht unterschiedliche) Beiträge zum Thema "Patentprüfer beim EPA" gelesen habe, würde ich gerne folgende Frage stellen:

Besteht die Möglichkeit, nach einer gewissen Zeit am EPA -evt. mit EPA-Prüfung- in die Industrie bzw. ein eine Kanzlei zu wechseln (oder gilt "Einmal EPA, immer EPA")?

Von verschiedenen Seiten habe ich gehört/gelesen, dass so mancher Prüfer mit seinem Job nicht glücklich wird. Bevor ich mich aber 20 Jahre lang jeden Morgen zur Arbeit prügeln muss, suche ich mir lieber was anderes.

Ich selber überlege für mich eine "Karriere" am EPA, bin jedoch aufgrund o.g. Informationen etwas sensibilisiert.

Schönen Tach noch,
MedTechMan
 

grond

*** KT-HERO ***
MedTechMan schrieb:
Besteht die Möglichkeit, nach einer gewissen Zeit am EPA -evt. mit EPA-Prüfung- in die Industrie bzw. ein eine Kanzlei zu wechseln?
Klar gibt es diese Möglichkeit. Es hängt jedoch stark vom Herkunftsland ab, in welches man zurückkehren möchte, wie groß die Chancen sind. So stehen so manchem Prüfer von der Iberischen Halbinsel wenig Optionen offen, einfach weil die Arbeit fehlt. Ich hatte kürzlich Kontakt mit einem ehemaligen spanischen Prüfer, welcher jetzt als zugelassener Vertreter in eine spanische Kanzlei gegangen ist und sich nun seine Arbeit selbst akquirieren muss. Wirtschaftlich ist das naturgemäß nicht besonders attraktiv. Ähnliches hat mir ein EPA-Prüfer, mit dem ich ins Plaudern gekommen bin, über portugiesische Kollegen erzählt.

Als Deutscher sind die Möglichkeiten deutlich realistischer, zugelassene Vertreter (das müsste man schon sein) sind eigentlich immer gesucht. Beim EPA kommt noch hinzu, dass man, wenn man vor dem Ablauf von elf (?) Jahren wieder aus dem EPA ausscheidet, seine üppigen Sozialversicherungsbeiträge für die Altersvorsorge ausgezahlt bekommt (das Amt bezahlt einem netterweise auch noch zwei Drittel der Beiträge). Man geht also mit einem wirklich goldenen Handschlag, wenn man lang genug im EPA war (und dort ohnehin schon sehr gut verdient hat). Das EPA hält die Prüfer wohl auch dazu an, die EQE zu machen, insofern hat man durchaus realistische Optionen. Arbeitet man schließlich als zugelassener Vertreter in einer Münchner Kanzlei, dürfte auch die deutsche Zulassung leicht zu bekommen sein, da man ja einfach zur Ausbildung angemeldet werden kann und nur im Amtsjahr zeitweilig für die Kanzlei ausfiele.
 

Das gelbe U

*** KT-HERO ***
Ich würde allerdings nicht davon ausgehen in einer Kanzlei mit Freuden als gleichwertig zu den Anwälten aufgenommen zu werden. Die große Anwaltskarriere wird das erfahrungsgemäß nicht sondern eher ein Sachbearbeiter-Dasein. Ausnahmen wie einige schwedische Kollegen bestätigen die Regel....

Und egal was man macht: Es kommt dann das ewige Problem, dass man Gehalts-mäßig wahrscheinlich erstmal zurückstecken muss. Und unter Umständen erreicht man das EPA-Niveau nie wieder.
 

dutchie

BRONZE - Mitglied
MedTechMan schrieb:
Besteht die Möglichkeit, nach einer gewissen Zeit am EPA -evt. mit EPA-Prüfung- in die Industrie bzw. ein eine Kanzlei zu wechseln
Beim zweitem Jobinterview am EPA wird asdrucklich betonnt das man nie ohne Arbeit wird, aber das man nur in Patenten arbeit finden kann und nicht in der Academia oder Forschung.

Ich kenne einige die aus der EPA in die Industrie gegangen sind.

Dutchie
 
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