Allg. PA als promovierter W-Ing (Dr.-Ing.)

SebZ91

Schreiber
Hallo zusammen,
kurz zu meiner Situation:
von Ausbildungswegen habe ich Wirtschaftsingenieurswesen (an einer TU) studiert. Abschluss Master (sehr gut). Der technische Anteil des Studiums würde ich auf etwa 60% schätzen (je nach Auslegungssache möglicherweise auch minimal mehr). Nach dem Studium habe ich dann zwei Jahre als Projektingenieur und Entwicklungsingenieur (mit leitender Funktion) gearbeitet. Nun bin ich aktuell wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer TU mit dem Ziel der Promotion zum Dr.-Ing. (Fachrichtung Strömungsmechanik).

Tatsächlich würde mich die Ausbildung zum PA sehr interessieren. Allerdings bin ich mir aufgrund des W-Ing-Studiums etwas unsicher, ob mir am Ende die Zulassung gewährt wird.
Meine Recherchen im Forum haben ergeben, dass einige W-Ings die Ausbildung absolviert haben, andere allerdings Probleme bei der Zulassung hatten.
Mein Fall könnte allerdings ein Sonderfall sein, da ich ja am Ende Dr.-Ing sein werde (zumindest voraussichtlich... ich arbeite daran^^). Nun ist es für mich aber fraglich, ob die Promotion zur Ausbildung oder einfach nur als Erfahrung im Beruf gezählt wird.

Konkret also die Frage: wie hoch schätzt ihr die Chance, dass ich "problemlos" die Zulassung zur Ausbildung bekomme? Ist der Dr.-Ing. hier sehr von Vorteil?

Vielen Dank für die Auskunft und beste Grüße,
SZ
 

elgordo

Vielschreiber
Hallo SebZ91,

Bei Studiengängen mit technischem und nicht-technischem Anteil kommt es für die Zulassung auf die Größe der jeweiligen Anteile an. Hierzu nimmt das DPMA eine Bewertung der einzelnen konkret belegten Module des Studiums vor und gruppiert sie in technisch und nicht-technisch. Sofern Du der Anteil des Studiums bei mehr als 50% technischem Anteil liegt, kannst Du zugelassen werden.

Soweit ich weiß sind an das Studium anschließende Tätigkeiten wie eine Promotion hierfür irrelevant. Solche zählen lediglich als Beitrag zur praktisch-technischen Tätigkeit.

Um Deine Chancen zur Zulassung zuverlässig einzuschätzen, wäre es hilfreich bei der für die Ausbildung zuständigen Stelle des DPMA anzurufen und Deinen Fall zu schildern. Die dort arbeitenden Personen können Dir genauere Auskunft dazu geben, ob Deine Zulassung nur eine Formalie wäre oder ob es schwierig werden könnte.
 
  • Like
Reaktionen: DMX

elPatento

Schreiber
Hallo SebZ91,

ich habe selber einen Wirting Master von der RWTH mit gem. Studienordnung 66% technischen Anteil. Bei der Zulassung vor dem DPMA hatte ich keinerlei Probleme, obwohl mein Master durch die Vertiefung Produktionstechnik doch sehr "soft" war. Im Forum hatte schon mal ein weiterer Kandidat mit Maschinenbau-Master von der RWTH und gleicher Vertiefungsrichtung von Zulassungsproblemen berichtet. Das scheint letztlich auch auf den Sachbearbeiter anzukommen. In dem Thread wurde auch die Frage der Promotion diskutiert:


Hingegen hatte ich Probleme bei der Registrierung für die EQE beim EPA. Hier benötigt man ein min. 3 Jähriges Studium mit min. 80% technischen Anteil. Ob man nun 5 Jahre studiert und in Summe mehr Technikkurse absolviert hat als bei einem 3 Jährigen Studium, ist für das EPA nicht von Bedeutung. Hier nimmt das EPA auch eine eigene Einordnung der Technizität von Fächern vor. Ein Fach das laut Studienordnung technisch ist, ist dies nicht auch automatisch für das EPA.
Letztlich bin ich in die Beschwerde gegangen und habe über BWL-Fächer, die einen hohen mathematischen Anteil haben, erfolgreich einen 80% technischen Anteil meines Bachelorstudiums herbei argumentieren, da auch angewandte Mathematik nach dem EPA als technisch eingestuft wird.
 

SebZ91

Schreiber
Guten Morgen zusammen,

vielen Dank für sämtliche Antworten auf meine Anfrage. Meine Fragen wurden tatsächlich beantwortet (soweit das natürlich unter Berücksichtigung der sacheigenen Unsicherheiten möglich ist). Dafür nochmal ein großen Dankeschön!

In Zukunft muss ich also für mich entscheiden, ob ich das Risiko der Ausbildung als W-Ing. eingehe. Vermutlich wohl eher nicht. Aber das wird die Zeit zeigen.

Beste Grüße,
SZ
 
Oben